Der ehemalige Aufsichtsrats- und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lufthansa AG, Wolfgang Mayrhuber, verstarb am Samstag nach schwerer Krankheit, wie die Airline in einem Communiqué mitteilt. Er wurde 71 Jahre alt. «Wolfgang Mayrhuber hat unserem Unternehmen mehr als 45 Jahre gedient und hat es geprägt», erklärt Carsten Spohr, Vorsitzender des Vorstands der Lufthansa Group. «Unsere Gedanken sind nun bei seiner Familie.»
Mayrhuber war über 40 Jahre lang für die deutsche Fluggesellschaft tätig. Seine Lufthansa-Karriere begann der gelernte Maschinenbau-Ingenieur aus Oberösterreich 1970 in Hamburg. Nachdem er mit seiner Bewerbung als Pilot bei Austrian Airlines, der damaligen Swissair und der Lufthansa abgeblitzt war, heuerte er bei der Triebwerks-Instandhaltung der Lufthansa an.
Kauf der Swiss und UBS-Verwaltungsrat
Mayrhubers Stern ging 1990 auf, als er vom damaligen Lufthansa-Boss Jürgen Weber in sein Sanierungsteam gerufen wurde. Über den Vorsitz in der Lufthansa-Technik stieg Mayrhuber 2003 zum Vorstandsvorsitzenden des «Kranich» auf, wie die Lufthansa in Anspielung auf ihr Heckflossen-Logo auch genannt wird.
Und dann begab sich der leidenschaftliche Skifahrer Mayrhuber auf Einkaufstour, kaufte 2005 die nahe am Bankrott fliegende Swiss – Kaufpreis 310 Millionen Franken – und integrierte die Schweizer Airline schrittweise in den Lufthansa-Konzern. Ebenfalls in dieser Zeit kamen die Austrian Airlines und die Brussels Airlines unter die Fittiche des Kranichs.
Mit der Konzentration auf das Fluggeschäft und der Gründung der Star Alliance brachte er die Lufthansa wieder auf Kurs. Doch der Mann mit dem phänomenalen Zahlengedächtnis unterschätzte auch Trends in der Branche, wie das Aufkommen der Billigflieger. Ende 2010 trat Mayrhuber als Konzernchef der Lufthansa zurück. Von 2010 bis 2013 sass er auch im Verwaltungsrat der Grossbank UBS. 2013 wurde Mayrhuber zum Verwaltungsratspräsidenten der Lufthansa gewählt.