EU und Italien verhandeln
Neustart von Alitalia geplant

Die Regierung Italiens will in der kommenden Woche Verhandlungen mit der EU-Kommission über die Neuaufstellung der seit Jahren strauchelnden staatlichen Fluggesellschaft Alitalia aufnehmen.
Publiziert: 05.03.2021 um 15:52 Uhr
Die italienische Fluggesellschaft Alitalia soll wieder neu aufgestellt werden. Es wäre nach drei Gescheiterten bereits der vierte Versuch, die Airline zu restrukturieren. (Symbolbild)
Foto: Luca Bruno

Ein erstes Video-Treffen der neuen Regierung in Rom mit EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sei positiv und konstruktiv verlaufen, erklärten die beteiligten Ministerien am Freitag. Es müsse einen klaren wirtschaftlichen Schnitt zwischen der bisherigen Alitalia und der künftigen Gesellschaft ITA (Italia Trasporto Aereo) geben.

Nach Zeitungsberichten von dieser Woche soll die neu aufgestellte Airline mit 45 Flugzeugen starten - im Vergleich zu einer Flottenstärke von 110 vor Ausbruch der Corona-Krise. Es seien ein bis zwei Milliarden Euro Staatshilfe vorgesehen statt der ursprünglich anvisierten drei Milliarden Euro.

Die EU-Kommission verlangt nach Medienberichten und Informationen von Insidern unter anderem, dass der 75 Jahre alte Markenname Alitalia aufgegeben wird und die Airline Verkehrsrechte abgibt, was die Gewerkschaft des fliegenden Personals bereits kritisierte. Das Unternehmen würde ausserdem zerschlagen, indem Bodendienste und Wartungsgeschäft verkauft werden. Die EU verlange eine offene Ausschreibung des Verkaufs von Vermögensteilen statt eines internen Verkaufs von Alitalia an die neue staatliche Gesellschaft. Dagegen hatte das Management Bedenken, weil dies vier, fünf Monate und damit zu lange dauern würde für einen Neustart in diesem Sommer.

Bisher hat das Unternehmen 11'000 Beschäftigte in der Airline, bei den Bodendiensten und in der Wartung. Die Zahl der Beschäftigten soll nach einem Bericht von «La Republicca» von dieser Woche auf 4500 sinken. «Il Giornale» berichtete, es sollten nur 2500 bis 3000 sein. Im Dezember war noch von 52 Flugzeugen und 5000 Mitarbeitern am Boden und in der Luft die Rede.

In den vergangenen elf Jahren scheiterten schon drei Versuche, die chronisch defizitäre Fluggesellschaft zu restrukturieren. Den letzten Verkaufsversuch, bei dem die Swiss-Mutter Lufthansa ein Wunschkandidat der Regierung in Rom war, vereitelte die für die Luftfahrt desaströse Coronakrise. Seit 2017 steht Alitalia unter staatlicher Verwaltung.

(SDA)

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