In den Döner-Buden wird immer mehr Fleisch am Dreh-Spiess gebraten. Im Jahr 2004 waren es noch 2400 Tonnen, im letzten Jahr schon satte 26'000 Tonnen, wie Zahlen des Schweizerischen Döner-Kebab-Verbands zeigen.
Döner mundet den Schweizern. Doch am Spiess dreht sich nicht nur gewürztes Fleisch. Auch Kochsalz, Soja-Eiweiss, Paniermehl, Kartoffelstärke und weniger appetitlich Klingendes wie Natriumcitrat oder Phosphat essen Döner-Fans. Pikant: Manche Zusatzstoffe stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Um Phosphat war deshalb kürzlich eine Diskussion in der EU entbrannt.
«Wir wollen einen Döner-Standard»
«Heute wissen wir nicht, wie viel Phosphat die Schweizer Döner-Spiesse enthalten», sagt Nevzat Yasar (55), Präsident des Schweizerischen Döner-Kebab-Verbands. Auch der Gehalt anderer Stabilisatoren werde nicht ausgewiesen.
Nun soll der Einheitsdöner Klarheit schaffen. «Wir wollen einen Döner-Standard», sagt Yasar. In einigen Wochen tagt der Verband, um Höchstwerte für Zusatzstoffe wie Phosphat festzulegen.
«Poulet komplett aus der Schweiz, warum nicht?»
Zum neuen Standard gehören etwa auch Hygiene-Vorschriften, die der Verband kontrollieren will. Zur Debatte steht auch, Poulet nicht mehr zu importieren. «Poulet komplett aus der Schweiz, warum nicht?», sagt Yasar.
Aber schmecken dann nicht alle Döner gleich? Yasar beruhigt: Vorschriften für Gewürze soll es nicht geben.
Mitte kommenden Jahres sollen die neuen Massstäbe gelten, die «die Qualität des Döners sichern» sollen, wie Yasar sagt. Aber nur für Mitglieder. Bisher sind nur gut zehn Prozent der Hersteller und Imbiss-Buden dem Verband angeschlossen. Der will sich mit dem neuen Qualitätsstandard offenbar abheben – und weitere Döner-Läden zu einem Beitritt bewegen.