Er hat den Elektroantrieb mit dem Tesla salonfähig gemacht, er will den Mars mittels Raketen kolonisieren und das Verkehrschaos in den Städten mit Tunnels beseitigen. Der amerikanische Technik-Wunderknabe Elon Musk (46) bläst zur Revolution des Verkehrs.
Mit dabei: junge Schweizer. Sie haben sich gegen mehr als tausend Forscherteams durchgesetzt. Jetzt stehen sie in der letzten Runde der «Hyperloop Competition». Den Wettbewerb um den Transport in Vakuumröhren hat Multimilliardär Musk mit seiner Firma SpaceX ausgeschrieben.
«Wir wollen schauen, wie weit man mit unserem Wissen aus der Vorlesung kommt»
Teams aus der ganzen Welt sollen über zwei Jahre Protoypen von Hochgeschwindigkeits-Kapseln entwickeln. Getestet werden sie in einer 1,25-Kilometer langen Röhre in Los Angeles, zum nächsten Mal Ende August. Die Technische Uni Warschau, indische Studenten oder Spanier sind dabei. Und ein Team von ETH-Studenten als einzige Schweizer.
Es geht um den wissenschaftlichen Durchbruch. Und vielleicht ein paar Tausend Dollar für ein Bremssystem, wenn dieses Musk gefalle, sagt ETH-Student
Luca Di Tizio (23). Sein Antrieb: «Wir wollen Grenzen austesten, tüfteln und schauen, wie weit man mit unserem Wissen aus der Vorlesung kommen kann.»
40 ETH-Studenten tüfteln an der Kapsel von Swissloop
Di Tizio ist CEO von Swissloop, dem Verein, der eine Kapsel für den SpaceX-Wettbewerb entwickelt hat, die wie ein weisser Belugawal aussieht. Seit letztem September tüfteln die 40 Studenten daran. Die meisten sind von der ETH Zürich. Mit dabei: Designer, Physikstudenten, Informatiker und Maschinenbauer wie Di Tizio.
Sein Tag begann vorgestern um sieben Uhr morgens und endete um zwei Uhr nachts. Manchmal hätten sie aber auch «nur» Acht-Stunden-Tage, so der Innerschweizer lachend. Ihn und seine Kollegen halten Energy-Drinks und die Begeisterung für ihr Projekt wach.
Mit 907 km/h Personen transportieren
Sie haben viel vor: In spätestens 20 Jahren werde das System so sicher sein, dass man Personen transportieren könne, sagt Di Tizio. Die Strecke Zürich–Genf sei in 900 Sekunden machbar. Das entspricht einer Geschwindigkeit von 970 km/h.
Bisher passt nur eine kindsgrosse Puppe in die Kapsel. Die Bremsen funktionieren, aber getestet wurden sie erst bei 30 Stundenkilometern. In den nächsten Tagen fliegen Studenten und Kapsel in die USA.
Technik von Georg Fischer und Schindler sind verbaut
Diese wird im August in der Teströhre in Kalifornien auf 400 km/h beschleunigt und wieder abgebremst. Ob der Kaltgas-Antrieb startet und hydraulische Bremsen auch im luftleeren Raum zupacken, werden Di Tizio und seine Kollegen dann erfahren.
Schweizer Industriefirmen sind mit an Bord. Die Aluminiumstruktur stammt vom Liftbauer Schindler, die Stabilisatoren von Georg Fischer. Insgesamt steckt eine halbe Million Franken in Swissloop.
Tests könnte es bald aber nicht nur in Kalifornien, sondern auch in der Schweiz geben: Swissloop-Gründer Doré de Morsier (23) sammelt Geld für den Bau einer drei Kilometer langen Vakuumröhre, wie er BLICK verrät.
Viel hat das Projekt Cargo sous terrain (CST) mit der Hyperloop-Technik nicht gemeinsam: CST will ab 2030 Güter unterirdisch mit maximal 60 km/h durch das Schweizer Mittelland befördern, die Hyperloop-Pioniere wollen Personenkabinen auf über 1000 km/h beschleunigen. Trotzdem hat sich die US-Firma Hyperloop One, einer der Giganten der Branche, in die CST AG eingekauft. Preis: 300'000 Franken. Dafür sitzt mit dem Vizepräsidenten von Hyperloop One jetzt ein Amerikaner im Verwaltungsrat. Und die Firma, die für potenzielle Investoren eine gute Falle machen muss, hätte bei einem Erfolg von CST etwas vorzuweisen.
Viel hat das Projekt Cargo sous terrain (CST) mit der Hyperloop-Technik nicht gemeinsam: CST will ab 2030 Güter unterirdisch mit maximal 60 km/h durch das Schweizer Mittelland befördern, die Hyperloop-Pioniere wollen Personenkabinen auf über 1000 km/h beschleunigen. Trotzdem hat sich die US-Firma Hyperloop One, einer der Giganten der Branche, in die CST AG eingekauft. Preis: 300'000 Franken. Dafür sitzt mit dem Vizepräsidenten von Hyperloop One jetzt ein Amerikaner im Verwaltungsrat. Und die Firma, die für potenzielle Investoren eine gute Falle machen muss, hätte bei einem Erfolg von CST etwas vorzuweisen.