Das Jahresende steht bevor – und damit die Zeit der guten Vorsätze. Zum Beispiel etwas mehr Sport zu treiben. Nun zeigt eine Analyse der ETH Zürich, dass es eine Ausrede weniger gibt, warum dieser Vorsatz nicht in die Tat umzusetzen ist: Sogar wer kurz vor dem zu Bett gehen etwas Sport treibt, wird schlafen wie ein Engel und sich nicht in den Laken wälzen.
Sport am Abend verursacht also keine Schlafprobleme! Zu diesem Fazit kommen Forschende der ETH Zürich. Grundsätzlich beeinflusst Sport innerhalb von vier Stunden vor dem Zubettgehen den Schlaf nicht negativ, im Gegenteil.
«Wenn Sport am Abend überhaupt einen Effekt auf die Schlafqualität hat, dann sogar eher einen positiven, wenn auch nur einen schwach positiven», sagt Christina Spengler, Leiterin des Labors für Human- und Sportphysiologie. Diese Erkenntnis basiert auf der vertieften Analyse von zwei Dutzend Studien zum Thema Schlaf und Sport.
Ausnahme sportliche Höchstleistung
Wer vor dem Schlafen gehen Sport macht, sollte allerdings nicht bis völlig an seine körperlichen Grenzen gehen. Denn sehr intensive Trainings innerhalb einer Stunde vor dem Schlafengehen treiben den Puls in Höhen, von denen er bis zur Bettruhe nicht mehr herunter kommt.
«Als Faustregel kann man unter intensivem Training eines verstehen, während dem man nicht mehr in der Lage ist zu sprechen. Ein moderates Training ist eines, bei dem man nicht mehr singen, jedoch noch sprechen kann», erklärt Spengler.
In keiner der untersuchten Studien verursachte moderates Training Schlafprobleme. Auch dann nicht, wenn das Training bloss 30 Minuten vor dem Schlafengehen endete. «Dass Sport am Tag die Schlafqualität verbessert, ist allgemein bekannt», so Spengler. «Wir haben nun gezeigt, dass sich auch Sport am Abend zumindest nicht nachteilig auswirkt.»