Es wird zu heiss am Aktienmarkt
Superreiche bringen ihr Geld in Sicherheit

Vermögenden Kunden der UBS wird es zu heiss am Aktienmarkt. Nach einem spektakulären Börsenspiel cashen sie nun ihre Gewinne aus Aktien ein und investieren das Geld in «solide» Anlagen wie Immobilien und Firmenanteile.
Publiziert: 16.07.2020 um 10:20 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2020 um 16:05 Uhr
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Die superreichen Kunden der UBS haben eine riskante Strategie gefahren – und dabei sehr viel Geld verdient.
Foto: PIUS KOLLER

Superreiche Kunden der Grossbank UBS wollen ihre Gewinne aus Aktienanlagen ins Trockene bringen. Am Markt lief es in den vergangenen Monaten besonders gut. Nun wird es den Betuchten aber doch zu heiss.

Die Erlöse sollen nun lieber in Wohnimmobilien, Private Equity sowie Firmendeals gesteckt werden. Das sagt UBS-Manager Josef Stadler der Nachrichtenagentur Reuters. Stadler betreut bei der UBS das Geschäft mit superreichen Familien (Family Offices).

Mit Milliardenschulden Aktien gekauft

Die Superreichen, deren Vermögen sich auf durchschnittlich 1,6 Milliarden Dollar beläuft, liessen sich Anfang der Krise laut Stadler auf eine riskante Strategie ein. Während die Märkte wegen der Corona-Krise im März am Boden lagen, haben sie bei der UBS Schulden in Milliardenhöhe aufgenommen. Das Geld haben sie dann in Aktien investiert.

«Sie haben zum Beispiel US-Aktien im Wert von einer Milliarde oder mehr gekauft, um die Ziel-Aktienquote wieder zu erreichen», sagte Stadler. «Und sie haben eine Menge Geld verdient.»

Diese Strategie habe ihnen geholfen, bis Ende Mai besser abzuschneiden als Hedge Fonds und der Gesamtmarkt, wie eine Umfrage der UBS bei 120 Family Offices ergab. Jetzt sollen die Gewinne in Sicherheit gebracht und in «solide» Anlagen gesteckt werden.

Aktienmärkte könnten nun abschwächen

Diese Umschichtungen zeichneten sich bereits in Asien ab und dürften sich im Schlussquartal 2020 sowie in den ersten Monaten des kommenden Jahres beschleunigen. Als Folge davon könnten sich die Aktienmärkte im restlichen Jahresverlauf 2020 abschwächen, prognostiziert Stadler. (vnf)

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