Die Migros will 130 Tengelmann-Geschäfte in Bayern übernehmen. «Wir möchten ins Bieterrennen einsteigen», sagt Jörg Blunschi, Chef der Migros-Genossenschaft Zürich zur «Schweiz am Sonntag.»
«Wir wollen damit aus unserem Stammgebiet in Hessen, Thüringen und Nordbayern hinaus auch im Süden Deutschlands wachsen. Die 130 Tengelmann-Standorte in Bayern wären deshalb für uns perfekt», erklärt Blunschi.
Bereits 2012 hatte die Migros Zürich die deutsche Tegut-Kette übernommen, mit 300 Geschäften, 6300 Angestellten und einem Umsatz von einer Milliarde Euro. Der Kaufpreis blieb geheim.
Die Tengelmann-Geschäfte gehören zur gleichnamigen Gruppe, die auch die Obi-Baumärkte und den Textil-Billighändler Kik zu ihrem Portfolio zählt, deren 72 000 Angestellte einen Umsatz von knapp 8 Milliarden Euro erwirtschaften. Die Supermärkte jedoch sind seit Jahren hochdefizitär.
Mit dem deutschen Handelsriesen Edeka gab es im letzten Jahr eigentlich schon einen Käufer für die Tengelmann-Filialen in den Regionen Bayern, Berlin und Köln – doch die Wettbewerbshüter untersagten den Deal im April mit der Begründung, dass die Marktkonzentration zu gross würde.
Die Karten werden deshalb wohl bald neu gemischt. Mit der Migros am Pokertisch.