Zuerst trafen die US-Zölle Waschmaschinen, dann knöpfte sich US-Präsident Donald Trump (71) Stahl- und Aluminiumimporte vor. Aktuell prüfen die USA weitere Abgaben in der Höhe von 100 Milliarden Franken. Für US-Konsumenten sind das schlechte Nachrichten, denn die jüngsten Zölle könnten ausgerechnet Apple und ihre iPhones treffen.
Davon geht die Nachrichtenagentur Reuters aus. Denn um die erhofften Zölle einzutreiben, müssen die USA Konsumgüter ins Visier nehmen. Allein Smartphones importieren die USA im Umfang von 44 Milliarden Franken von China. Über 100 Milliarden Franken macht die ganze Elektroniksparte aus.
Unerwünschte Folgen
Viele Geräte sind aber teilweise US-Produkte. Denn Einzelteile werden nach China exportiert, dort zusammengesetzt und wieder in die USA rückimportiert. Die Zölle könnten den USA so bereits am Anfang der Lieferkette schaden. Ähnlich getroffen würden Südkorea, Japan und Taiwan, die etwa Displays für iPhones liefern. Diese Länder sind allesamt Verbündete der USA.
Empfindlich könnten die Zölle auch die US-Konsumenten treffen. Denn anders als bei Waschmaschinen haben sie kaum Ausweichmöglichkeiten.
Kein Wunder, sind Experten also skeptisch, was den Nutzen der geplanten Zölle angeht. Chad Bown vom Peterson Institute in Washington DC geht davon aus, dass die USA damit vor allem sich selbst und seinen Verbündeten schade. Das eigentliche Ziel der Massnahme dürfte aber fast unbeschadet davonkommen, erwartet er: «China würde man vielleicht am grossen Zeh verletzen.»
Schweizer iPhone-Käufer dürften die Zölle kaum zu spüren bekommen. (jfr)