Endlich wird bekannt, wie viel die Post genau sparen wird: Bis 2020 will sie ihre Kosten um 280 Millionen Franken senken. Diese Summe nennt sie in ihrem Mitarbeitermagazin «Die Post». Es ist das erste Mal, dass der gelbe Riese eine konrekte Zahl bekannt gibt.
Abgebaut wird zum einem im Back-Office: Betroffen sind vor allem das Marketing, die Personal- und Finanzabteilung. Noch grössere Wellen aber warf die Ankündigung, das Filialnetz zusammenzustreichen: Übers ganze Land sollen 600 von aktuell rund 1400 Poststellen verschwinden (BLICK berichtete).
Teilweise werden sie durch Ersatz-Angebote wie Agenturen, die von lokalen Supermärkten betrieben werden, ersetzt. CEO Susanne Ruoff (58) versprach: «Wir werden die Bevölkerung dort, wo Veränderung stattfindet, mit einbeziehen.» Von den Streichungen im Filialnetz sind rund 1200 Mitarbeiter betroffen.
Teure Forderungen
Noch könnte die Politik die Spar-Pläne aber stoppen: Vorgestern reichte die Nationalrats-Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) eine Motion ein, in der sie vom Bundesrat eine Änderung im Postgesetz fordert.
Aktuell schreibt das Postgesetz vor, dass neun von zehn Einwohnern die Möglichkeit haben müssen, zu Fuss oder mit dem ÖV innert 20 Minuten eine Poststelle oder Postagentur zu erreichen. Diese Vorschrift sei «untauglich», schreibt die KVF. Grund: Mit dieser Regel ist es immer noch möglich, dass einzelne Gemeinden und Regionen komplett vergessen gehen. Neu sollen alle Schweizer und Schweizerinnen eine Post innerhalb von 20 Minuten erreichen können.
Zudem fordert die KVF: «Postagenturen müssen so eingerichtet sein, dass alle logistischen Produkte der Post gewährleistet sind.» Auch der Zahlungsverkehr müsse garantiert sein. Beides ist im Moment nicht überall gegeben. Das zu leisten würde die Post teuer zu stehen kommen. Und die Sparziele in Gefahr bringen.