Die Schweiz geht in die Ferien. Auch die Aktie der Credit Suisse (CS) verreist. Des einen Freud, ist des anderen Leid. Investoren, Kleinaktionären und den Angestellten der Grossbank dürfte das neue historische Tief der CS-Aktie Sorgen bereiten.
4.99 Franken! Was sich anhört wie ein Aktionsangebot bei Discounter, ist der Wert einer CS-Aktie am heutigen Freitag. So wenig kostete das Papier der Grossbank noch nie. Negativrekord.
Händler spricht von «Alarmsignal»
Fast 43 Prozent! So viel Wert hat der Titel der CS allein im laufenden Jahr verloren. Mit dieser Leistung gehört die Grossbank zu den schlechtesten Papieren im Leitindex SMI in diesem Jahr. Die meisten Aktien im SMI notieren am Freitag im Plus, auch die Grossbank UBS hält sich im Gegensatz zur CS im grünen Bereich.
«Am Markt ist von einem Alarmsignal die Rede», schreibt die Wirtschaftsagentur AWP. Sollte der Titel noch weiter fallen, könnte dies «Verleiderverkäufe» auslösen. Ein Kurs von unter 5 Franken ist Neuland für die Anleger, sagt ein Händler.
Ukraine-Krieg, steigende Zinsen, Rezessionsängste: Anleger sind bemüht, Risiken bei Investments abzubauen und umzuschichten. Auch sorgt die Skandalserie der CS in den letzten Jahren nicht unbedingt für Vertrauen in künftige Höhenflüge.
Am grössten dürfte der Ärger bei jenen Anlegern sein, die die CS zu Spitzenkursen von 96 Franken vor Ausbruch der Finanzkrise Mitte 2007 kauften. Aber auch jene dürften die Faust im Sack machen, die die Aktie im darauffolgenden Jahr bei rund 19 Franken kauften. (uro)