Die Swisscom hat im ersten Halbjahr ihre Position im Fernsehsegment deutlich ausgebaut. Der Telekomkonzern hat erstmals über 1,5 Millionen TV-Kunden. Das Unternehmen verweist damit Konkurrentin UPC mit ihren noch 1,1 Millionen Kunden deutlich auf die Plätze.
UPC überholt
«Das ist ein Paradigmenwechsel», sagt Jean-Claude Frick, Telekom-Experte beim Vergleichsdienst Comparis. «Jahrelang war UPC führend, nun ist die Swisscom mit Abstand die Nummer eins.»
Swisscom sei im Fernsehbereich innovativer, sowohl mit der neuen Box, die benutzerfreundlich sei, als auch bei Sportübertragungen. «Jetzt zahlen sich die Innovationen aus, die Swisscom in den letzten Jahren getätigt hat», so Frick zu BLICK.
Bequeme Schweizer
Auch bei den Bündelprodukten – Kombi-Abos mit Internet, TV, Mobile und Festnetz – legt die Swisscom zu. Im ersten Halbjahr haben sich 500’000 Kunden dafür entschieden, total hat die Swisscom 1,9 Millionen Kunden. Das überrascht Frick nicht. «Der Schweizer ist bequem, hat gerne alles aus einer Hand. Eine Ansprechperson, eine Helpline und eine Rechnung. Die Swisscom hat da überzeugende Angebote.»
Rückgang im Mobilbereich
Gewachsen ist der Telekomkonzern vor allem in Italien. Weniger überzeugend sind die Zahlen im Schweizer Kerngeschäft. Der Umsatz sank um 1,9 Prozent. «Gerade im Mobilbereich hat die Konkurrenz aufgeholt», sagt Experte Frick. «Sunrise ist praktisch auf der gleichen Höhe. Die Preise sind unter Druck geraten. Endlich spielt der Wettbewerb», freut er sich.
Insgesamt erzielte der Telekomkonzern einen Umsatz von 5,81 Milliarden Franken (+2 Prozent). Der Gewinn lag mit 787 Millionen Franken tiefer als im Vorjahr (–6,2 Prozent).