«Das ist ein fairer Preis - sonst sind die SBB teuer»
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Jugendliche zu Nacht-GA:«Das ist ein fairer Preis - sonst sind die SBB teuer»

Erstmals seit 2016
ÖV-Preise steigen durchschnittlich um 4,3 Prozent

Ende Jahr werden die Ticketpreise erhöht. Das hat die Alliance Swisspass mitgeteilt. Der Konsumentenschutz kritisiert die Massnahme.
Publiziert: 04.04.2023 um 10:23 Uhr
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Aktualisiert: 04.04.2023 um 14:29 Uhr
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Zug, Bahn, Bus: Die Teuerung macht sich nun auch im ÖV bemerkbar.
Foto: Pius Koller
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Seit Dezember 2016 sind die Preise des öffentlichen Verkehrs auf nationaler Ebene stabil geblieben – eine längere Phase ohne Preiserhöhungen hat es im öffentlichen Verkehr noch nie gegeben. Nun hat die Alliance SwissPass entschieden, per 10. Dezember 2023 eine Tariferhöhung von insgesamt rund 4,3 Prozent umzusetzen. Sie erfolgt differenziert, um das Halbtaxabonnement und die Einzelbillette – die «Einsteigerprodukte» in den ÖV – weniger stark zu belasten.

Der «Normaltarif» (Einzelbillettpreis) wird um 4,2 Prozent erhöht, genau gleich wie Tages- und Mehrfahrtenkarten sowie Klassenwechsel. Gleichzeitig wird die Klassenspanne generell um den Faktor 0.05 gesenkt. Das führt dazu, dass die Preise in der 1. Klasse weniger stark erhöht werden als in der 2. Klasse (1. Klasse 1,9 Prozent / 2. Klasse 4,8 Prozent).

GA kostet neu über 4000 Franken

Das Halbtaxabonnement für Erwachsene wird 5 Franken teurer und kostet neu 190 (Erstkauf) respektive 170 Franken (Treuerabatt). Die Generalabonnemente werden um durchschnittlich 5,1 Prozent erhöht. Das GA Erwachsene kostet neu 4'080 Franken (+220 Franken respektive 5,7 Prozent).

Nicht erhöht werden unter anderem das Halbtaxabonnement Jugend, die Spar-, Kinder- und Schultageskarte, die Junior- und Kinder-Mitfahrkarte oder das Hunde- und Gepäcksortiment.

Unter den regionalen Verbünden hat Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) bereits reagiert. Ab Dezember werden die ZVV-Billette im Schnitt um 3,4 Prozent teurer.

Teuerung schlägt durch

Die Alliance Swisspass spricht von einem «unumgänglichen Schritt»: Seit Ende 2016 steigerten die Transportunternehmen ihr ÖV-Angebot um rund 10 Prozent und tätigten Investitionen in neue Fahrzeuge. Gleichzeitig verteuerten sich die Konsumentenpreise gemäss dem Bundesamt für Statistik bis Ende 2022 um 4,5 Prozent gegenüber 2016. Eine Teuerung, die dieses Jahr weiter anhalten wird. Hinzu gesellen sich noch Kostensteigerungen in den Bereichen Lohn, Zinsaufwand, Unterhalt und Energie/Treibstoff.

Zudem muss der Bund sparen: Er wird im Jahr 2024 wie angekündigt 7,8 Prozent weniger Mittel für Abgeltungen im regionalen Personenverkehr zur Verfügung zu stellen. Damit nicht genug: Hinzu kommt eine Erhöhung der Mehrwertsteuer per 1. Januar 2024 um 0,4 Prozent aufgrund der AHV-Revision.

Diese finanziellen Herausforderungen gelte es durch Sparanstrengungen der ÖV-Branche wie auch über erhöhte Billetpreise der ÖV-Nutzenden abzufedern.

Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes, kritisiert die Massnahmen. Zum einen sei der Zeitpunkt der Erhöhung «äusserst ungünstig» wegen dem allgemeinen Preisdruck, zum anderen sei es verwunderlich, dass die Passagiere der 1. Klasse nicht gleich von Erhöhungen betroffen sind wie jene der 2. Klasse. «Von Solidarität zu sprechen, wenn für die 1. Klasse nicht mindestens eine gleich hohe Steigerung vorgesehen ist, ist weit hergeholt» meint Stalder.

Das Guthaben-Abo kommt

Immerhin: Wie angekündigt wird die ÖV-Branche per Dezember 2023 ein Guthaben-Abo einführen.

Dazu wird bereits per 1. Juni 2023 das «seven25» durch das «GA Night» ersetzt – und neu für 99 statt 390 Franken angeboten. Dieses bietet Kindern und Jugendlichen bis zum 25. Geburtstag von 19 Uhr bis Betriebsschluss freie Fahrt auf dem GA-Streckennetz.

Mit der Friends-Tageskarte und der Tandem-Tageskarte gibt es zudem zwei neue Angebote, mit welchen junge Menschen bis 25 Jahre das GA-Streckennetz einen Tag lang für 20 Franken befahren können.

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