Erstmals seit 2012
UBS gibt Entwarnung für Immobilienmarkt

Jahrelang haben Experten vor einer Immobilien-Blase in der Schweiz und deren Platzen gewarnt. Diese Zeit scheint im Moment vorbei, denn der UBS-Immobilienblasenindex als einer der wichtigsten Indikatoren seht nicht mehr auf Risiko.
Publiziert: 02.11.2018 um 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2019 um 12:50 Uhr
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Die Preise für Eigenheime steigen nur noch schwach. Ein Grund ...
Foto: Keystone

Der Schweizer Immobilienmarkt zeigt Zeichen einer Entspannung. So ist der Immobilienblasenindex der UBS erstmals seit Mitte 2012 wieder aus der Risikozone gerutscht, weil der Preisanstieg erneut unter der Entwicklung der Haushaltseinkommen lag. Zudem sind am Markt für Mietwohnungen die Preise im Oktober etwas gesunken, wie ein entsprechender Index zeigte.

Der UBS-Immobilienblasenindex ist im dritten Quartal 2018 auf einen Wert von 0,87 Punkten gesunken. Für den Rückgang verantwortlich sei ein moderater Anstieg des Hypothekarvolumens und der Immobilienpreise im dritten Quartal, teilte die UBS am Freitag mit. Zwar habe die Preisentwicklung und das Hypothekarvolumen gegenüber dem Vorquartal eine leichte Beschleunigung gezeigt – die Wachstumsraten blieben jedoch tief und hinkten der Wirtschaftsentwicklung hinterher.

Risiko bei steigenden Zinsen

Seit 2015 seien die Eigenheimpreise jährlich nur um 0,8 Prozent angestiegen. Die Haushaltseinkommen hätten dagegen in dieser Periode um 1 Prozent zugelegt, so die UBS. Die Hypothekarverschuldung sei zwar längere Zeit schneller gestiegen als die Haushaltseinkommen. Doch auch das habe sich mittlerweile geändert, womit die Anzeichen für eine Immobilienblase auf dem Schweizer Eigenheimmarkt klar abgenommen hätten.

Unverändert hoch bleibt laut der UBS jedoch das Zinsänderungsrisiko. Die hohen Eigenheimpreise und die weiter aufgehende Schere zwischen Kaufpreisen und Mieten liessen bei steigenden Zinsen auch in Zukunft deutliche Wertverluste erwarten.

Angebotsmieten günstiger

Eine Schere hat sich im Oktober gemäss dem «Swiss Real Estate Offer Index» bei der Preisentwicklung von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser aufgetan. So sind die Preise für Eigentumswohnungen gemäss dem von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit IAZI erhobenen Index um 0,3 Prozent gesunken. Kaufangebotspreise für Einfamilienhäuser legten im Oktober dagegen um 1 Prozent zu.

Gute Nachrichten gibt es derweil für Mieter: Die Angebotsmieten sind gemäss dem Index im Oktober um 0,5 Prozent günstiger geworden - der vierte Rückgang in Folge. Für eine Wohnung mit einer Fläche von 100 m2 werden in der Schweiz derzeit durchschnittlich 2'165 Franken pro Monat verlangt.

Am deutlichsten war der Rückgang der Mieten im Tessin, in der West- und in der Ostschweiz. In der Genferseeregion und im Wallis ermässigten sich die Preise um 0,6 Prozent und in der Ostschweiz verlangten die Vermieter 0,4 Prozent weniger Miete. Im Tessin kostete eine 100-Quadratmeterwohung gar nur noch 1'894 Franken, 1,1 Prozent weniger als einen Monat zuvor.

Am teuersten ist eine Musterwohnung in der Region Zürich, wo monatlich 2'610 Franken (+0,1 Prozent) überwiesen werden müssen. Kaum verändert haben sich die Angebotsmieten auch im Espace Mittelland (+0,1%) und in der Region Nordwestschweiz (-0,1 Prozent).

Büromiete wieder teurer

Die neuste Statistik des Raumentwicklers Fahrländer zeigt derweil für das dritte Quartal eine Seitwärtsentwicklung bei den Mieten für Neubauwohnungen. Wieder angezogen haben laut den Erhebungen dagegen die Preise für Altbau-Mietwohnungen, die sich im Vorquartal noch verbilligt hatten.

Die Mieten für Büroflächen haben gemäss den Angaben im dritten Quartal des Jahres in fast allen Regionen wieder angezogen. Ausnahmen sind die Genfersee-Region und die Südschweiz. (SDA/koh) 

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