Erster Start des neuen Langstrecken-Airbus geglückt
Dieser Jet soll die Luftfahrt revolutionieren

Gute zwei Stunden war der A321LR gestern in der Luft. Der erste von vielen Tests ist damit geschafft. Airbus hat den Erfolg schon jetzt fest im Visier.
Publiziert: 01.02.2018 um 13:05 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2023 um 14:54 Uhr
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Ein A321LR beim Start in Hamburg-Finkenwerder am 31. Januar 2018.
Foto: Reuters/Fabian Bimmer
Julia Fritsche

Eine mögliche Luftfahrt-Revolution ging gestern in die nächste Runde: Kurz nach elf Uhr hob der Airbus A321LR in Hamburg (D) ab. Zweieinhalb Stunden später landete die Maschine am gleichen Flughafen. Es war der erste Testflug der grossen Airbus-Hoffnung.

Insgesamt muss die Neuheit 100 Stunden Tests in der Luft absolvieren, bis die Maschine zur Auslieferung bereit ist. Ende Jahr soll es so weit sein. Erster Empfänger wird die portugiesische TAP sein.

Ein kleiner Flieger kommt über den grossen Teich

Was den Airbus-Flieger so besonders macht, steckt im Namen: Der Zusatz LR steht für Long Range, was übersetzt Langstrecke bedeutet. Dank drei zusätzlichen Tanks kann der Flieger bis zu 7400 Kilometer zurücklegen. Die Weiterentwicklung des Kurz- und Mittelstreckenjets A321 kommt damit über den Atlantik.

Maximal kann das neue Flugzeug 240 Passagiere mitnehmen. Deutlich weniger als die grossen Langstreckenflieger von Boeing oder Airbus. Genau das ist aber der Vorteil. Damit werden neue Strecken zwischen kleineren Flughäfen wirtschaftlich. Statt Zürich–New York könnte der A321LR also etwa Basel–Boston verbinden.

Auf solchen Routen lohnen sich grössere Flugzeuge mit mehr Plätzen nicht. Besonderes Interesse könnten Billiganbieter an den neuen Maschinen haben. Sie verbinden häufig zweitklassige Destinationen.

Weniger Umsteigen nötig

Vorteile soll der A321LR auch für Passagiere haben. Dank mehr Direktflügen könnten sie sich Umsteigezeit sparen. Und Nerven: Kleinere Flughäfen bedeuten häufig weniger Stress.

Der neue A321LR könnte die Lücke schliessen, die besteht, seit Boeing die Produktion der 757 einstellte. Inzwischen soll aber auch Boeing über einen Ersatz nachdenken, wie das Fachportal «Aerotelegraph» schreibt.

Neben Erst-Empfänger TAP zählen auch Norwegian, SAS, Aer Lingus, Jet Blue, Air Transat und Azores Airlines zu den Käufern. Und möglicherweise dereinst auch die Swiss. Im vergangenen August sagte Chef Thomas Klühr dem SonntagsBlick dazu: «Ich sehe in diesem Zusammenhang ein gewisses Potenzial, da diese Maschinen über eine beachtliche Reichweite verfügen. Mit dieser Reichweite könnten neue Märkte in Betracht gezogen werden.»

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