Erster offizieller Auftritt des neuen Chefs
Wie Vincent Ducrot die SBB durch die Krise steuern will

Heute beginnt bei den SBB eine neue Ära. Vincent Ducrot löst Andreas Meyer nach 13 Jahre an der Spitze der Bundesbahnen ab. Um 10.30 Uhr wird er erstmals in seiner neuen Funktion vor die Medien treten.
Publiziert: 01.04.2020 um 10:16 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2020 um 09:59 Uhr
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Vincent Ducrot, neuer Chef bei den SBB, ist zweisprachig, besitzt einen Abschluss als Elektroingenieur der EPFL und hat vor allem ein Vierteljahrhundert Erfahrung als Bähnler.
Foto: keystone
Sven Zaugg

Heute in den frühen Morgenstunden übernahm Vincent Ducrot (57) das Steuer bei den SBB. Der Nachfolger des langjährigen SBB-Chefs Andreas Meyer (58) wird um 10.30 Uhr erstmals als CEO der Bundesbahnen in einer Video-Konferenz den Medien Red und Antwort stehen.

Nicht zu strategischen Fragen, darüber wird er sich erst nach den üblichen 100 Tagen Schonfrist äussern. Aber zur Corona-Krise und den massiven Verlusten, die die SBB derzeit einfahren. Der Fahrplan wurde massiv reduziert. Das führt zu einem Verlust von täglich 500'000 Franken.

Zudem haben die SBB den grenzüberschreitenden Reiseverkehr von und nach Italien wegen Anordnungen der italienischen Behörden bis auf Weiteres eingestellt.

«Sicherheit, Pünktlichkeit, Sauberkeit»

Ducrot ist zweisprachig, besitzt einen Abschluss als Elektroingenieur der EPFL und hat vor allem ein Vierteljahrhundert Erfahrung als Bähnler. Er begann seine Karriere in der SBB-Informatik und wurde dann etwas allgemeiner bekannt als ÖV-Delegierter für die Expo02. Ducrot hatte für die Landesausstellung zwischen Biel BE, Neuenburg und Yverdon VD 1700 Züge für 3,5 Millionen Besucher bereitzustellen.

2011 verliess Ducrot die SBB und wechselte zu den Freiburger Verkehrsbetrieben TPF, die heute rund 11,5 Millionen Fahrkilometer leisten, 32 Millionen Passagiere transportieren und eine Pünktlichkeit von 95,88 Prozent erreichen.

Im Dezember, als Ducrot von Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar (60) vorgestellte wurde, betonte er, dass «Sicherheit, Pünktlichkeit, Sauberkeit» bei seiner neuen Aufgabe an erster Stelle stehe. Wichtig sei zudem eine gute Information für die Reisenden. Aber auch der Dialog mit den Mitarbeitenden, den Kunden, den Bestellern und den Sozialpartnern.

Meyer mit 1.-April-Scherz

Einen kleinen Scherz erlaubte sich heute Morgen Ex-SBB-Chef Andreas Meyer (58). Via Twitter lässt er verlauten: «Aufgrund ausserordentlicher COVID-19 Umstände und vieler Ermunterungen werde ich bis Ende 2020 bei der SBB bleiben und aus dem Home Office die Krise bewältigen helfen.»

Nein, wird er nicht! Obschon Meyer (meistens im Kapuzenpulli) via Twitter durchaus gewisses Unterhaltungspotenzial erkennen lässt, ist seine Zeit bei den Bundesbahnen vorbei. Seine Zeit als Social-Media-Kasper indes hat vielleicht eben erst begonnen.

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