Erster Auftritt von Mark Schneider (51)
So tickt der neue Nestlé-Chef

Der Ulf blieb in Deutschland. Als Nestlé-Chef nennt sich Ulf Mark Schneider nur noch Mark Schneider. Auch sonst macht er vieles anders als in seiner Heimat.
Publiziert: 16.02.2017 um 22:05 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 03:16 Uhr
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Sympathischer und bescheidener Auftritt: Mark Schneider.
Foto: KEY
Guido Schätti

Seine Ernennung war eine Sensation: Der Deutsche Ulf Mark Schneider (51) ist der erste Nestlé-Chef, der von aussen kommt. Anfang Jahr trat er seinen Job an der Spitze des grössten Nahrungsmittelkonzerns an, gestern hatte er seinen ersten Auftritt. Wer ist der Mann?

Der Aufstieg: Schneider gilt als Wunderkind. Das «Manager Magazin» nennt ihn den «besten deutschen Manager seiner Generation». Das kommt nicht von ungefähr. Mit 38 wurde Schneider Chef des Gesundheitskonzerns Fresenius. Als er 13 Jahre später geht, ist das Unternehmen viermal so gross. Der Gewinn wuchs noch stärker.

Studium in St. Gallen

Die Beziehung zur Schweiz: Schneider hat in St. Gallen an der HSG Wirtschaft studiert. Er war ein Überflieger: Mit 22 hatte er das Lizenziat, mit 28 den Doktor und ein Harvard-Studium. Der Student Schneider soll im Sommer die Fenster mit Papier abgeklebt haben, damit ihn die Sonne nicht beim Büffeln störte.

Der Privatmann: Wie viele Manager läuft Schneider Marathon und fährt Rennrad. Sonst hat er mit seiner Zunft wenig gemein: Er fliegt nicht in der First Class, sondern Economy und fährt Taxi statt Firmenlimousine. Das Privatleben schirmt er vor der Öffentlichkeit ab. Schneider ist offenbar verheiratet, von Kindern ist nichts bekannt.

Bescheidenes Auftreten

Sein erster Auftritt: Ulf blieb in Deutschland. Als Nestlé-Chef nennt er sich nicht mehr Ulf Mark Schneider, sondern nur noch Mark Schneider. Er kommt sympathisch und bescheiden rüber. Vom Imponiergehabe anderer Manager ist wenig zu spüren. Er wirkt eher wie ein Lehrer, spricht mit sanfter, aber bestimmter Stimme. Sein Englisch ist fast akzentfrei.

Seine Strategie: Schneider sagte bei seinem ersten Auftritt vor allem, was er nicht will. Nestlé bleibt unter ihm ein Nahrungsmittelkonzern und wird keine Pharmafirma. Und anders als bei Fresenius will er nicht mit Übernahmen, sondern aus eigener Kraft wachsen.

Die Reaktion: negativ. Die Nestlé-Aktie verlor gestern knapp ein Prozent. Für die Zukunft hat das nichts zu bedeuten. Nestlé kann froh sein, keinen Schaumschläger zum Chef zu haben.

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