Patrik Gisel (53) musste heute vor Journalisten in Zürich über Wohneigentum referieren. Nichts Glamouröses aber halt das Kerngeschäft der Raiffeisen.
Es ist sein erster Arbeitstag. Eigentlich hätte er erst Anfang nächstes Jahr starten sollen. Weil sein Vorgänger Pierin Vincenz (59) schon etwas früher seinen neuen Job als Verwaltungsratspräsident der Helvetia antrat, musste auch er früher ran.
Aber Gisel ist ein alter Raiffeisen-Hase. Der Wechsel auf den Chefposten sei ihm deshalb leicht gefallen, sagt er zu Blick.ch. «Ich konnte mich schliesslich 16 Jahre vorbereiten auf den Job. Das ist ideal», sagt er.
«Action-Boy und Adrenalin-Junkie»
Der promovierte Betriebsökonom, der in Erlenbach an der Zürcher Goldküste wohnt, hält an der offensiven Wachstumsstrategie seines Vorgängers fest: «In den Agglomerationen haben wir noch einiges an Wachstumspotenzial.»
Sein Training muss der passionierte Triathlet künftig etwas zurückschrauben. «In den nächsten Monaten werde ich wohl nicht mehr als vier Stunden Sport treiben können pro Woche», sagt er. Früher seien es schon einmal 10 Stunden gewesen.
Auch seine Aktivitäten auf Twitter und Facebook musste er zurückschrauben. «In den Social Networks gibt er sich als Action-Boy und Adrenalin-Junkie, der selbst einen Wladimir Putin mit nacktem Oberkörper jagend auf dem Pferd in den Schatten stellen könnte», kommentierte der Banken-Blog «Inside Paradeplatz» im Frühling. Jetzt muss er sich deutlich staatsmännischer geben. (alp/pbe)