Erste Sommerbilanz von Schweiz Tourismus
«Erschreckendes» Minus von 44 Prozent bei ausländischen Touristen

Berge top – Städte flop, Ausländer Fehlanzeige. So lässt sich die erste Zwischenbilanz von Schweiz Tourismus zum Corona-Sommer 2020 zusammenfassen.
Publiziert: 13.08.2020 um 11:37 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2020 um 17:55 Uhr
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Ausländische Touristen: Sie fehlen vor allem in den Städten wie hier in Luzern, aber auch ...
Foto: Keystone

Die gute Nachricht vorneweg: Die Zwischenbilanz zum Corona-Sommer 2020 von Schweiz Tourismus zeigt «erfreuliche» 37 Prozent mehr Hotelübernachtungen von einheimischen Gästen in den Bergen. Demgegenüber steht allerdings das «erschreckendes» Minus von 44 Prozent bei den ausländischen Touristen.

In konkreten Zahlen ausgedrückt heisst das: Die Zahl der Übernachtungen von Schweizern liegt bis jetzt über eine Million höher als zur selben Zeit 2019. Dagegen fehlen 1,3 Millionen Übernachtungen von ausländischen Hotelgästen.

Schweizer bleiben länger

Nun zeigt sich also, dass dieses riesige Minus von den zusätzlichen Schweizer Gästen nicht kompensiert werden kann. So sieht es für die Sommerferien-Saison in den Bergen nach einer negativen Gesamtbilanz mit einem Minus von über 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Diese Zwischenbilanz zum Corona-Sommer 2020 beruht auf einer schweizweiten Branchenumfrage bei Tourismusdestinationen, Sehenswürdigkeiten und grossen Bergbahnen.

Immerhin: Den Schweizern gefällt es in den Bergen – auch im Sommer. Und weil der Anfahrtsweg kurz – und damit günstiger – ist, bleiben die inländischen Touristen länger in den Hotels als in früheren Jahren. Besonders begehrt sind Aufenthalte und Besuche in den jeweils anderen Sprachregion: Westschweizer entdecken die Deutschschweiz, wie unter anderen Guido Buob, Geschäftsführer Appenzellerland Tourismus (AI), schildert: «Bereits im Juli haben wir die Anzahl französischer Broschüren aufgebraucht und mussten nachdrucken».

Leere Hotels in den Städten

Ganz anders ist das Bild in den Schweizer Städten: Weder ausländische Touristen noch Geschäftsleute zieht es im Moment in Stadthotels. Zudem fehlen die klassischen Kongresstouristen, weil die allermeisten Veranstaltungen abgesagt wurden – und weiterhin werden. Zwei Drittel weniger Übernachtungen ausländischer Besucher in den Schweizer Städten, das trifft Hotels und Veranstalter hart.

In der Stadt und am Berg fehlen somit gemäss aktuellem Stand von Juni bis August gesamthaft 3,2 Millionen Hotelübernachtungen, das sind im Vergleich zum Vorjahr 27 Prozent weniger. Die Sorgenfalten im Schweizer Tourismus werden immer tiefer: Denn die aktuelle Buchungslage ist sehr schwach, die Sorge vor weiteren grossen Rückgängen deshalb weit verbreitet. (koh)

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