Schöggeli auf dem Kopfkissen, das war gestern. So denkt auch Carsten Rath (49), Gründer und CEO des Kameha Grand Hotel in Opfikon, nördlich von Zürich. Er lässt in seiner Burlesque Suite einen Koffer, gefüllt mit goldenen Handschellen, schönen Federfechern und sexy Masken, bereit legen. Für jene, die es härter mögen, gibt es verschiedene Gerten.
Fotoshooting, Champagner und Cupcakes
Pünktlich zum Valentinstag erweitert Rath das Angebot zusätzlich um ein professionelles Fotoshooting. Das beinhaltet Make-up, Model-Fotograf und sogar einen Coach fürs erotische Posen. Als Andenken erhält der Gast fünf Bilder.
Weil Liebe auch durch den Magen geht, liegen Champagner, Cupcakes mit zuckrigem Kussmund sowie Schoko-Erdbeeren bereit. Ein Frühstück können Gäste über den ganzen Tag bestellen.
Vor allem Schweizer buchen Suite
Weniger süss ist der Preis. Das Gesamtpaket mit zwei Übernachtungen gibt es ab 3980 Franken. Die einfache Übernachtung ohne Shooting kostet mindestens 349 Franken.
Wer leistet sich den teuren Spass? «Vordergründig zeigen sich Schweizer eher reserviert», sagt Rath. Doch es seien gerade sie, die in der extravaganten Suite übernachteten.
Schalldämpfer in Schoggi-Form
Für Diskretion ist gesorgt. Auf der Abrechnung stehe nichts von Burlesque Suite, versichert Rath. «Die höchste Form der Hotellerie ist der Schutz der Privatsphäre des Gastes.»
Diese Credo zeigt sich auch in der Einrichtung, welche vom holländischen Designer Marcel Wanders (52) stammt. Die Wände sind gepolstert und mit echtem Leder überzogen. Das Ganze sieht aus wie eine Schokoladentafel - damit auch ja nichts nach aussen dringt.
Luxuriöse Seitensprünge
Ein grosses, rundes Bett sowie die extra geräumige Badewanne dienen den Liebespärchen als Spielwiese. Was wohl Raths Hotelier-Kollegen vom verruchten Angebot halten? «Keine Ahnung. Die Frage stellt sich mir nicht. Mich interessieren meine Gäste, und die buchen die Suite», meint er trocken.
Der Direktor weiss, dass die Suite auch luxuriösen Seitensprüngen dient. «Doch ich bin kein Moralapostel. Jeder entscheidet selbst, wie er sein Leben lebt.»
Es gibt Grenzen
Gäste würden schon mal mit Spezialbestellungen von Sexspielzeug an das Personal gelangen. Doch da kenne Rath Grenzen: «Das Wort Nein gibt es bei uns nur ab einer moralischen oder gesetzlichen Grenze. Und die sind dort, wo Grenzen eines anderen verletzt werden.»