Erobert der US-Fahrdienst bereits Anfang 2019 die Wall Street?
Uber steuert Rekord-Börsengang an

Der US-Fahrdienst Uber nimmt Kurs auf die Wall Street. Der Börsengang des Unternehmens aus dem Silicon Valley könnte gemäss einem Zeitungsbericht bereits Anfang 2019 erfolgen und einen neuen Rekord aufstellen.
Publiziert: 18.10.2018 um 04:03 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2018 um 04:27 Uhr
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Der US-Fahrdienst Uber könnte beim Börsengang Anfang 2019 einen neuen Rekord aufstellen.

Dass Uber an die Börse will, ist längst kein Geheimnis mehr. Der US-Fahrdienst  hat eine erfolgreiche Expansion hinter sich. Alleine in den USA ist das Unternehmen in über 650 Städten tätig. In der Schweiz bedient Uber die Städte Zürich, Basel, Genf und Lausanne. 

Jetzt scheint der Taxi-Konkurrent aus dem Silicon Valley ernst zu machen: Gemäss einem Zeitungsbericht des «Wall Street Journal» könnte der Börsengang schon Anfang 2019 erfolgen. Dass die grossen US-Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley ihre Bewertungsgutachten bereits in diesem September vorgelegt hätten, deuten Insider als Indiz für ein rasches Debüt an der Wall Street. 

Uber wäre mehr wert als drei grosse Autokonzerne

Die Investmentbanken haben Uber jüngst Vorschläge unterbreitet, die dem Unternehmen eine Rekord-Börsengang in Aussicht stellen würden. Auf 120 Milliarden Dollar soll der US-Fahrdienst bewertet worden sein, schreibt die Zeitung unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Wenn diese Zahl Realität wird, würde es sich um den grössten Börsengang aller Zeiten eines Technologieunternehmens handeln. Uber wäre dann mehr wert als die drei Autokonzerne General Motors, Ford und Fiat Chrysler zusammengenommen. 

Uber selbst gibt sich noch bedeckt. CEO Dara Khosrowshahi sagte noch im Sommer, dass man die Wall Street erst im zweiten Halbjahr 2019 anpeile. Die neuen Medienberichte will das Unternehmen nicht bestätigen. Man sei derzeit in Gesprächen mit den Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley, um sie als Partner für den Börsengang zu gewinnen, hiess es. Der genaue Zeitpunkt des Börsenstarts werde vom herrschenden Marktumfeld abhängen. 

Weltweite Skandale und Proteste 

Uber wurde 2009 gegründet. Seither wurde es von privaten Investoren getragen. Das Unternehmen hatte immer wieder mit Skandalen zu kämpfen. Im vergangenen Jahr hat Uber eine Reihe von Skandalen durchgemacht: Von Behauptungen über sexuelle Belästigung am Schreibtisch bis hin zum angeblichen Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen des Konkurrenten Alphabet Inc. und der Vertreibung des Mitbegründers Travis Kalanick.

2018 sorgte ein Unfall mit einem autonomen Uber-Auto für Schlagzeilen. Eine Velofahrerin (†49) wurde im Bundesstaat Arizona in der Nacht von einem selbstfahrenden Fahrzeug des Unternehmens überfahren und erlag ihren Verletzungen. Uber stellte daraufhin für einige Monate die Tests mit autonomen Autos ein, nahm sie inzwischen aber wieder auf.

In der Schweiz ist der Fahrdienst mit dem Angebot «Uber Pop» mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Es gab Klagen und Proteste. Mittlerweile wird «UberPop» hierzulande nicht mehr angeboten. Uber-Schweiz-Chef Steve Salom zeigte sich im BLICK-Interview denn auch selbstkritisch: «Ja, wir haben Fehler gemacht. Wir wollten zu schnell wachsen, waren zu aggressiv. Heute setzen wir auf ein nachhaltiges Wachstum. Wir haben bereits einige Schritte unternommen.» (nim)

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