Eric Olsen wird neuer Chef von Lafarge-Holcim
Halb Ami, halb Franzose – aber keine halben Sachen

Wenn der Mega-Deal zwischen Lafarge und Holcim durch die Aktionäre bewilligt wird, wird Eric Olsen CEO eines globalen Schwergewichts. Seine Unerfahrenheit an der Spitze eines solchen Unternehmens macht der Doppelbürger mit klaren Vorstellungen und Leidenschaft wett.
Publiziert: 09.04.2015 um 20:28 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:25 Uhr
Von René Lüchinger

Tage gibt es, die sind selbst für hartgesottene Manager speziell. Für Eric ­Olsen war gestern so ein Tag. Um 7.30 Uhr sitzt der amerikanisch-französische Doppelbürger in einem kleinen Besprechungsraum im Hotel Savoy am Zürcher Paradeplatz. Vor fünf Minuten hat die Nachrichtenagentur SDA die Wirtschaftsmeldung des Tages verbreitet: «Lafarge-Manager Olsen soll Lafarge-Holcim als CEO führen». In gut einer Stunde wird er der Presse vorgestellt.

Es ist der Karrieresprung, von dem jeder Manager träumt. Wenn die Aktionäre der schweizerischen Holcim und der französischen Lafarge den Zusammenschluss durchwinken, wird dieser Mann Chef eines globalen Schwergewichts mit rund 28 Milliarden Franken Umsatz und über 100 000 Mitarbeitern. Viel Zeit hatte er nicht, um sich zu entscheiden. «Ein paar Tage nur», sagt Olsen. Schliesslich war Eile geboten: Seit die Schweizer Lafarge-Chef Bruno Lafont als Boss der neuen Firma abgelehnt hatten, drohte der Deal zu kippen.

Ein Monster-Job und kaum Zeit zum Überlegen. Keine alltägliche Situation. Eric Olsen bleibt entspannt, redet mit ruhiger Stimme. «Ich bin bereit für den Job», meint er. Es klingt wie die nüchterne Feststellung eines Sachverhalts. Dass er nie als CEO eine grosse Firma geleitet hat, wischt Eric Olsen mit einem Lächeln vom Tisch: «Die Zementindustrie, in der ich seit 16 Jahren tätig bin, ist weltweit ein extrem dezentrales Geschäft.» Daraus folgt: Jeder Manager führt seine Geschäfte operativ – auch wenn diese um Etliches kleiner sein mögen als bei La­farge-Holcim.

Bei diesem Thema funkeln seine Augen, die Arme kommen in Bewegung. Er spricht vom «World-Leader», der hier am Entstehen ist. Von den Chancen und Möglichkeiten, welche diese Vision für die Mitarbeiter weltweit eröffnen würde. Von den Wertsteigerungen für die Aktionäre beider Unternehmen. Viele Manager sprechen so. Aber dieser tut es mit der Leidenschaft seiner Mission. «Diese historische Chance müssen wir packen», sagt er und lässt sich bereitwillig vor dem Zürcher Grossmünster ablichten. Schliesslich wird Zürich das Headquarter der neuen Firma.

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