Erfolg für Schweizer Steuerfahnder
Accenture musste fast 200 Millionen Franken nachbezahlen

Das weltweit tätige Beratungsunternehmen Accenture musste in der Schweiz rund 200 Millionen Franken Steuern nachbezahlen, berichten die «Tamedia»-Medien. Grund war ein Streit mit der eidgenössischen Steuerbehörde, die Accenture Tricksereien vorwarf.
Publiziert: 25.02.2019 um 02:57 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2019 um 07:41 Uhr
Accenture ist eine weltweit tätige Firma, mit Milliarden-Umsätzen. Auf dem Bild ist zu sehen, wie sich das Beratungsinstitut eine Fensterwerbung am diesjährigen WEF in Davos geleistet hat. Noch teurer ist für Accenture ein Vergleich, den man mit Schweizer Steuerbehörden abschloss.
Foto: © PASCAL MORA

Accenture musste in der Schweiz rund 200 Millionen Franken Steuern nachbezahlen. Die eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) warf dem Beratungsunternehmen vor, beim Verschieben von geistigem Eigentum von Schaffhausen ins Ausland getrickst zu haben, berichten «Tamedia»-Medien heute Montag.

Accenture wehrte sich demnach zuerst heftig gegen die Vorwürfe, im Juni 2017 einigte man sich aber auf einen Deal. Dieser sprach Accenture von strafbarem Verhalten frei und brachte den Steuerbehörden rund 200 Millionen Franken ein. Eine Rekordsumme für die eidgenössische Steuerbehörde ESTV bei nach eigenen Untersuchungen eingetriebenen Nachsteuern. 

Auch in die Kasse des Kantons Schaffhausen sollen rund 50 Millionen Franken geflossen sein, berichten die Medien. Dadurch konnte der Kanton sein Jahresergebnis ins Positive drehen.

«Luxembourg Leaks» als Auslöser

Grund für den Streit zwischen der Firma mit mehr als 450'000 Mitarbeitern und den Steuerbehörden waren offenbar die sogenannten Luxembourg Leaks. Der französische Whistleblower Antoine Deltour spielte Journalisten 2014 Steuer-Rulings – eine vorgängig eingeholte verbindliche Auskunft bei Steuerbehörden – aus Luxemburg zu.

Ein solches Ruling soll von Accenture gehandelt haben. Darin soll zu lesen gewesen sein, dass der Konzern sein geistiges Eigentum 2010 aus Schaffhausen nach Irland verschoben hatte. In der Schweiz bewertete das Unternehmen dies mit 1,2 Milliarden Dollar – kurz danach in Irland aber mit «dem wahren Wert» von 7 Milliarden. Dieser Unterschied war den Behörden dann doch gar gross, sie forschten nach. (vof)

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