UPC-Besitzerin Liberty Global will Sunrise kaufen
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Milliardendeal in der Schweiz:UPC-Besitzerin Liberty Global will Sunrise kaufen

Erdbeben in den Telekommunikationsbranche
UPC-Besitzerin Liberty Global will Sunrise kaufen

Elefantenhochzeit in der Telekombranche: Die UPC-Besitzerin Liberty Global will Sunrise kaufen. Der Deal hat einen Wert von 6,8 Milliarden Franken, wie Sunrise am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab.
Publiziert: 12.08.2020 um 07:03 Uhr
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Aktualisiert: 02.09.2020 um 15:44 Uhr
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Nun also mit umgekehrten Vorzeichen: UPC-Besitzerin Liberty Global ...
Foto: Keystone
Christian Kolbe

Liberty Global biete 110 Franken pro Sunrise-Aktie. Das sind 32 Prozent mehr als im Durchschnitt der letzten 60 Tage. Sunrise-Grossaktionärin Freenet habe sich verpflichtet, ihre gesamte Beteiligung an Sunrise von gut 24 Prozent anzudienen. Sunrise soll nach der Übernahme von der Schweizer Börse SIX dekotiert werden.

Damit ist ein Stolperstein ausgeräumt: Freenet hatte im vergangenen Jahr die geplante Übernahme von UPC durch Sunrise platzen lassen. Nun findet die Hochzeit doch statt, einfach umgekehrt.

Was hat Liberty Global vor?

Mit dem Zusammenschluss entstehe ein grösserer Konkurrent für Branchenprimus Swisscom, heisst es. Das kombinierte Unternehmen werde gut positioniert sein, um den Ausbau der Netzinfrastruktur der nächsten Generation, einschliesslich 5G und zukünftiger Technologien, fortzusetzen. Bis im nächsten Jahr sollen 90 Prozent der Schweizer Haushalte mit Internet von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) versorgt werden. Es sei das Ziel, die Geschwindigkeit im Laufe der Zeit bis zu 10 Gbit/s zu erhöhen.

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Ralf Beyeler (42), Telekomexperte beim Vergleichsdienst Moneyland, ist von der Ankündigung überrascht: «UPC-Mutter Liberty Global will sich eigentlich immer mehr aus Europa zurück ziehen. Offenbar sucht sie nun eine gute Lösung für ihre Schweizer Tochter UPC.» Offen sei, ob Liberty Global den Verkauf des neuen Unternehmens bereits eingeplant hat. An einer Telefonkonferenz wurde Möglichkeit eines Börsenganges nicht grundsätzlich ausgeschlossen.

Letzten Herbst wollte eigentlich Sunrise Kabelnetzbetreiberin UPC schlucken, allerdings hatte sich damals Sunrise Grossaktionär Freenet gegen den Deal gestellt. Die Opposition war so gross, dass die Übernahme platze, Sunrise CEO Olaaf Swantee und VR-Präsident Peter Kurer mussten den Hut nehmen. Auf Anfrage von BLICK wollte sich Kurer nicht zum neuen Deal äussern.

Das sagen die Unternehmen

Deshalb äussern sich nun neue Protagonisten zum Deal. Thomas Meyer, Verwaltungsratspräsident von Sunrise, sagt zur Elefantenhochzeit: «Der Zusammenschluss von Sunrise und UPC Schweiz wird den führenden Fixed-Mobile-Herausforderer auf dem Schweizer Telekommunikationsmarkt schaffen, der über die Grösse und Infrastruktur verfügt, um gegen Swisscom anzutreten.»

André Krause, CEO von Sunrise, ergänzt: «Sunrise hat seine qualitätsorientierte Strategie umgesetzt und eines der besten Mobilfunknetze weltweit aufgebaut.»

Und auch bei Baptiest Coopmans, CEO von UPC Schweiz, ist die Freude gross. Dies obwohl klar ist, das nicht alle Chefs in ihren Sesseln sitzen bleiben: «Wir freuen uns sehr, dass wir uns mit Sunrise zusammenschliessen können, indem wir herausragende Netzwerke, führende Brands und kommerzielle Strategien kombinieren und Kulturen vereinen.»

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