Der Spinnereimaschinenhersteller Rieter und die beiden streitbaren Verwaltungsräte Luc Tack und Stefaan Haspeslagh gehen per sofort getrennte Wege. Tack, der auch Grossaktionär von Rieter ist, und Haspeslagh treten mit sofortiger Wirkung aus dem Gremium zurück.
Mit dem Rücktritt der beiden Verwaltungsräte werde Rieter laut einer Mitteilung vom Montag den Strafverfolgungsbehörden mitteilen, dass kein Interesse mehr an der Fortführung des Verfahrens bestehe. Die Picanol-Gruppe, deren Mehrheitsaktionär Luc Tack ist, bleibt laut der Mitteilung «nach Darstellung von Luc Tack» weiterhin Aktionärin von Rieter.
Die Gruppe hatte erst im März ein Rieter-Aktienpaket von 11,5 Prozent übernommen und ist damit zweitgrösste Aktionärin von Rieter nach Stadler-Patron Peter Spuhler (62), der gut 22 Prozent an Rieter hält.
Rieter hatte seine beiden Verwaltungsräte Mitte August verklagt, weil sie verwaltungsratsinterne Informationen missbraucht haben sollen. Rieter hatte seinerzeit drei Teilbereiche von Saurer gekauft; Picanol hatte in und mit diesem Wissen eine eigene Offerte eingereicht. Damit hätten die beiden Verwaltungsräte die von Rieter geführten Verhandlungen konkurriert.
Der verbleibende Verwaltungsrat von Rieter begrüsse, «dass im Interesse von Rieter und Picanol, die beide zu den weltweit führenden Textilmaschinenherstellern zählen, eine gemeinsame Lösung gefunden wurde», heisst es in der Mitteilung weiter. (SDA/koh)