Er will die Schweiz nochmal erobern
Yello-Meier verspricht die Schokoladen-Revolution

Dieter Meier macht nicht nur in Musik, Wein und Fleisch. Im November eröffnet er in Zürich einen Laden, in dem er seine eigene Schoggi verkauft.
Publiziert: 26.09.2017 um 17:39 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:16 Uhr
Tanzt auf vielen Hochzeiten: Nach Musik, Wein und Rindfleisch macht Dieter Meier jetzt auch Schokolade.
Foto: Keystone
Konrad Staehelin

Kein Land bringt so viele Innovationen hervor wie die Schweiz. Kein Wunder, stammen auch zahlreiche Schoggi-Erfindungen aus Schweizer Manufaktur. Jetzt setzt einer, der mit seinem Namen Musik, Wein und Fleisch vermarktet, auf das Süsse: Yello-Star Dieter Meier (72) behauptet ganz unbescheiden, die Schokolade zu revolutionieren. 

Im November eröffnet er an der Wühre in der Zürcher Altstadt direkt an der Limmat einen ersten Schoggi-Shop. Dies kündigt Meier in der Lebensmittel-Fachzeitschrift «Alimenta» an.

«100 Prozent aus der Kakaobohne»

Meier ist der Welt seit seinem Durchbruch als Teil des Musikerduos Yello («Oh Yeah») in den 80er-Jahren ein Begriff. Seit Monaten tüftelt er nun in einer Pilotanlage in Wallisellen ZH an der Schoggi der Zukunft. Viel aromatischer und weniger bitter als jene, die man kennt, soll sie sein.

«Sie hat ihre Aromatik, im Gegensatz zu allen anderen Schokoladen, zu 100 Prozent aus der Kakaobohne und nicht aus Vanillin oder anderen zugefügten Aromen», sagt Meier dem Fachblatt.

«Wenn Sie diese Schokolade genossen haben, werden Sie sie der herkömmlich hergestellten vorziehen.»

«Révolution du Chocolat»

Was soll an der Meier-Schoggi so speziell sein? «Bei den herkömmlichen Verfahren werden die Bohnen bei bis zu 170 Grad geröstet. So gehen viele Aromen verloren.» Das gelte auch beim sogenannten Conchieren, bei dem das Schokoladepulver geknetet, gemischt, durchlüftet und verflüssigt wird.

Meier dagegen extrahiert bei seiner «Révolution du Chocolat» Kakaobutter und -pulver, Bitterstoffe und Aromamoleküle. «Mit diesen vier Elementen können wir eine Schokolade natürlich aromatisch, praktisch ohne Bitterkeit und ohne Zusatzgeschmacksstoffe produzieren.»

Hilfe von der Fachhochschule

Entwickelt hat das Verfahren ein Professor der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Meier: «Als er seine Erfindung den grossen Schokoladeherstellern präsentierte, musste er feststellen, dass alle sein Verfahren ablehnten.»

Meier dagegen hatte ein offenes Ohr dafür – und das nötige Kleingeld. Allein die eigene Fabrik, die in Planung ist, wird rund 25 Millionen Franken kosten.

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