Alexander Gordon-Brown arbeitet in London als Wertpapierhänder. Und hat ein üppiges Salär: Im Jahr verdient der 23-jährige über 100'000 Euro. Davon benötigt er einen kleinen Teil zum Leben. Den Rest, rund 70'000 Euro, spendet er an Organisationen, die weltweite Armut bekämpfen.
Die Idee hinter diesem Handeln heisst «earning to give». Sie treibt junge Menschen zu Banken, Unternehmensberatungen oder ins Silicon Valley. Ziel: Viel Geld zu verdienen, um es grosszügig spenden zu können.
«Es fällt mir nicht schwer, mich jeden Monat von einem grossen Teil meines Einkommens zu trennen», erklärt Gordon-Brown dem Wirtschaftsmagazin «brandeins». Seine Mutter sei in sehr schwierigen Verhältnissen aufgewachsen. Sie habe ihm immer wieder bewusst gemacht, wie viel Glück er hatte, in England geboren zu sein.
Als Arzt hätte er nicht arbeiten können
Ein Trader, der sich für eine bessere Welt einsetzt. Wie kommt das? Der junge Engländer war ein Top-Student und hat mit einem Glanzresultat abgeschlossen. Er hätte auch etwas anderes werden können und zu helfen. Etwa Arzt in einer Kriesenregion. «Dort könnte ich nicht helfen. Das Leid der Oper würde mich blockieren», so Gordon-Brown.
Als Wertpapierhändler zu arbeiten sei für ihn eine Möglichkeit, Gutes zu tun, ohne zu verzweifeln. Zudem: «Als Arzt kann ich nicht so viele Leben retten wie in der Finanzwelt. Vorausgesetzt, ich spende mein Einkommen richtig».
Er beruft sich dabei auf die Oragnisation Give Well. Diese rechnet, dass 3340 Dollar ein Leben retten, wenn sie an die Against Malaria Foundation gehen. (bam)