Das Obwaldner Ausflugsgebiet Lungern-Schönbüel hat seit über zwei Jahren eine ungewisse Zukunft. Denn Bahn, die ins Gebiet führt, war zuerst von den Behörden stillgelegt worden, später ging die Betreibergesellschaft, die Panoramawelt Lungern Schönbüel, auch noch konkurs.
Eine am Montag gegründete Gesellschaft, die LTB Lungern-Turren Bahn AG, will das Ausflugsgebiet nahe des Brünig wieder beleben. Sie habe von der Teilsame (Korporation) Lungern-Obsee zu einem Preis von 10'000 Franken plus Schulden die Luftseilbahn von Lungern (710 M. ü. M.) nach Turren (1537 m) sowie drei Parzellen Land übernommen, teilte die LTB am Freitag mit.
Kein Interesse hat die LTB am Sessellift, der Turren mit Schönbüel (2012 m) verbindet. Im Sinne eines sanften Tourismus soll Schönbüel künftig zu Fuss erreicht werden. Das Bergrestaurant wird zur Berghütte redimensioniert.
Hinter der LTB, die über ein Aktienkapital von 5 Millionen Franken verfügt, steckt der Obwaldner Schrankbauer Theo Breisacher (Alpnach Norm). Der 79-jährige Breisacher hatte 1966 das Schrankbau-Unternehmen Alpnach Norm gegründet.
Breisacher will die Talstation in Lungern sanieren und neben ihr ein Betriebs-, Verwaltungs- und Wohngebäude erstellen. Die Luftseilbahn wird vollständig modernisiert. Auf Turren soll ein neues Restaurant mit Seminarräumen und Übernachtungsmöglichkeiten erstellt werden.
Die Pendel- und Sesselbahnen in Lungern Schönbüel stehen seit über zwei Jahren still. Ende März 2013 hatte das Bundesamt für Verkehr den Betrieb eingestellt. Die Behörde hatte bei den Bahnen seit Jahren betriebliche und organisatorische Mängel festgestellt. Über die Betreibergesellschaft Panoramawelt Lungern Schönbüel wurde im Mai 2014 der Konkurs eröffnet.
Die LTB ist bereits der vierte Luftseilbahnbetreiber des Obwaldner Ausflugsgebietes. Eröffnet worden war die erste Luftseilbahn von Lungern nach Turren 1961. Ein rentabler Bahnbetrieb war schwierig. Immer wieder war er auf Staatshilfe angewiesen. (SDA)