Der 54-jährige Heinz Huber wird neuer Chef der Raiffeisen-Gruppe. (Archivbild)
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Er kassiert 1,54 Mio. Franken
Raiffeisen-IT-Chef verdient mehr als CEO

Weil sich die Mitglieder des Verwaltungsrat der Raiffeisenbank so oft treffen mussten, bekommen sie 2018 auch mehr Lohn. Am meisten gabs für den zwischenzeitlichen Präsidenten Pascal Gantenbein. Anders sieht die Sache bei der Geschäftsleitung aus.
Publiziert: 04.04.2019 um 08:49 Uhr
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Aktualisiert: 04.04.2019 um 12:15 Uhr
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Rolf Olmesdahl, IT-Chef von Raiffeisen, verdiente im letzten Jahr 1,54 Millionen Franken.
Foto: Zvg

Der Verwaltungsrat der Raiffeisen Schweiz hat im Geschäftsjahr 2018 eine Gesamtentschädigung von 2,71 Millionen Franken bezogen. Das sind 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die drittgrösste Schweizer Bank begründet die Erhöhung in dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht unter anderem mit der hohen Frequenz an Verwaltungsrats- und Ausschusssitzungen sowie dem «intensiven Gremienaustausch».

Fast halbe Million für Interims-VRP

Auch die regulatorischen Vorgaben und strukturellen Veränderungen hätten die Gesamtsumme der Vergütungen steigen lassen. Die Affäre Vincenz hatte sowohl im Verwaltungsrat als auch in der Geschäftsleitung der Bank 2018 zu einem grundlegenden Umbau, Rücktritten, Neuwahlen und -besetzungen geführt.

Die höchste Einzelgesamtvergütung entfiel auf den zeitweise als Verwaltungsratspräsident ad interim agierenden derzeitigen Vizepräsidenten Pascal Gantenbein mit 480'108 Franken. Der seit dem 10. November 2018 amtierende Verwaltungsratspräsident Guy Lachappelle erhielt rund 82'000 Franken. Sein Vorgänger Johannes Rüegg-Stürm kam 2017 auf eine Entschädigung von knapp 582'000 Franken.

Geschäftsleitung erhält weniger

Die Raiffeisen-Geschäftsleitung erhielt im Geschäftsjahr noch eine Gesamtentschädigung von 7,32 Millionen Franken, verglichen mit 11,0 Millionen im Vorjahr. Der höchste Betrag entfiel den Angaben zufolge auf den Leiter IT & Services Rolf Olmesdahl mit 1,54 Millionen Franken.

Das Geschäftsjahr 2018 war durch zahlreiche Personalwechsel geprägt. Im März 2018 hatte Verwaltungsratspräsident Johannes Rüegg-Stürm wegen der Affäre um das Geschäftsgebaren des früheren Raiffeisen-Chefs Pierin Vincenz  gehen müssen. Im November hatte Raiffeisen Schweiz den früheren BKB-CEO Lachappelle zum neuen Verwaltungsratspräsidenten gewählt. Ebenfalls im November war Bank-Chef Patrik Gisel von seinem Amt zurückgetreten.

Steht ein Stellenabbau an?

Jetzt sind also bei Raiffeisen neue Kräfte am Werk. Klar ist, nach der grossen Krise um die Ära des Ex-Ex-Chefs Pierin Vincenz und dem Abgang von Ex-Chef Patrik Gisel wird sich einiges ändern. 

Der Neuanfang heisst «Reform 21». Wie die «Aargauer Zeitung» nun berichtet, soll nächsten Dienstag dazu eine Information anstehen. Mit Verweis auf zuverlässige Quellen ist von einem grösseren Stellenabbau in der Zentrale die Rede. 200 Jobs sollen betroffen sein.

Am Standort in St. Gallen arbeiten 1233 Personen von insgesamt 2181, die für Raiffeisen Schweiz tätig sind. Zum Vergleich: Die Bankengruppe hat total 11'000 Mitarbeiter. Welche Aufgaben hat die St. Galler Belegschaft der Zentrale? Es arbeiten dort vor allem Informatiker. Weiter werden verschiedene Bankdienstleistungen verrichtet, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt. Auch eine zentrale Personal- und Marketingabteilung ist in St. Gallen. Weitere Angestellte der Zentrale arbeiten auch in Zürich. Wer genau eine Entlassung befürchten muss, ist noch unklar. (jfr/SDA)

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