Wöhrls Firma teilte mit, am Sonntag per Fax ein Übernahmeangebot beim Air-Berlin-Sachwalter eingereicht zu haben.
Die Unternehmen Lufthansa, Condor, Tui, Germania sowie Niki Lauda seien informiert worden, sich an dem Angebot beteiligen zu können. Komme es zu keiner Beteiligung, sei man mit Investoren auch allein in der Lage, die Sanierung zu wagen. Es werde davon ausgegangen, dass Air Berlin bald wieder wachse «und demzufolge mindestens die heutige Anzahl von Mitarbeitern gebraucht werde», heisst es in der Mitteilung.
Wöhrls Firma Intro erklärte, die zur Gruppe gehörende Aurum Project AG biete für die gesamte Air-Berlin-Gruppe, wie sie per Ende 2016 bestanden habe. Der Kaufpreis solle in mehreren Tranchen gezahlt werden. Eine erste Rate von 50 Millionen Euro sei am Übernahmetag fällig, die weiteren Tranchen seien abhängig vom Ergebnis und könnten sich auf bis zu 450 Millionen Euro belaufen. Im Falle eines Weiterverkaufs erhielten die Mitarbeiter eine Gewinnbeteiligung von 100 Millionen Euro.
«Ja, ich will mit meinen 69 Jahren noch einmal richtig Gas geben»
Wöhrl selber ist nicht nur Unternehmer, sondern auch selber Pilot und steckt sein Herzblut in die Sache. «Ja, ich will mit meinen 69 Jahren noch einmal richtig Gas geben, will alles tun, um diese tolle Airline zu erhalten», schreibt er in einem Blogbeitrag auf seiner Webseite. «Schliesslich waren meine dba, die LTU und gexx wichtige Bausteine die Air Berlin zu der zweitgrößten und sympathischsten Airline gemacht haben.»
Man sei bereit, Anteile sowohl an andere Investoren als auch an strategische Partner abzugeben. «Bei Fluggesellschaften gilt dies vor allen Dingen dann, wenn diese auch Flugzeuge chartern und entsprechende Auslastungsgarantien geben.»
Gebote für Air Berlin können bis zum 15. September abgegeben werden. Eine Entscheidung über den Verkauf der Airline wird bis 21. September angepeilt.
Neben Wöhrl gibt es mehrere andere Interessenten. Derzeit gilt die Lufthansa als aussichtsreichster Bieter. Aber auch die britische Easyjet, der deutsche Ferienflieger Condor sowie das Berliner Logistikunternehmen Zeitfracht schauen sich die insolvente Airline an. (SDA)