Diese Kantone schliessen ihre Skigebiete
1:20
Pause über Weihnachten:Luzern und Schwyz schliessen Skigebiete

Keine Bewilligungen verteilt
Diese Kantone schliessen ihre Skigebiete

Schlechte Nachrichten für Wintersportler: Viele Skigebiete bleiben zu. Darunter Andermatt, Flumserberg und Engelberg-Titlis. Der Grund: Sie bekommen keine Erlaubnis vom Kanton.
Publiziert: 19.12.2020 um 11:00 Uhr
|
Aktualisiert: 20.12.2020 um 20:05 Uhr
1/14
Skipisten bleiben über Weihnachten zu: Engelberg-Titlis in Obwalden.
Foto: keystone-sda.ch
Ulrich Rotzinger

Engelberg-Titlis, Melchsee-Frutt und Co: 139 Pistenkilometer Schneespass versprechen die grössten Skigebiete des Kantons Obwalden. Doch die gute Laune ist dahin. Der Kanton Obwalden hat den Entscheid gefällt: Keine Bewilligung fürs Betreiben von Skianlagen während der Weihnachtszeit. «Die Gefahr von Unfällen und somit einer noch stärkeren Belastung des Gesundheitswesens soll damit gesenkt werden», erklärt Maya Büchi-Kaiser, Regierungsrätin des Kantons Obwalden.

Nicht nur im eigenen Kanton, sondern in der ganzen Zentralschweiz sei die Spitalauslastung aktuell sehr hoch. «Eine zusätzliche Belastung durch Skiunfälle ist momentan nicht zumutbar», heisst es in einer Mitteilung.

Skigebiete geschlossen, Bergbahnen laufen

Für die betroffenen Skigebiete im Kanton Obwalden heisst der Entscheid konkret: Nicht geöffnet werden dürfen Ski- und Sessellifte sowie Skipisten, Schlittelwege und andere Schneesportanlagen wie Fun-Parks. «Hingegen können Bergbahnen geöffnet bleiben. Spazierwege und Langlaufloipen sollen der Bevölkerung für Bewegung im Freien weiterhin zur Verfügung stehen», heisst es weiter.

BLICK wollte von den Verantwortlichen der Bergbahnen Engelberg-Titlis wissen, ob ein Betrieb der Bahnen sich unter diesen Umständen überhaupt lohnt? «Aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen macht es keinen Sinn. Wir haben jedoch auch eine Verantwortung zu tragen gegenüber unseren Stammgästen und gegenüber unseren Engelberger Partnern», sagt Urs Egli, Bergbahn-Leiter Marketing. «Wir dürfen in dieser Zeit keine Skis und Snowboards transportieren. Langlaufski dürfen befördert werden und Winterwandern ist weiterhin erlaubt.»

Obwaldner Beizen müssen nicht schliessen

Der Bahnbetrieb auf die Gerschnialp und den Trübsee bleibt bestehen. «Oberhalb des Trübsees bleiben unsere Bahnen geschlossen», sagt Egli.

Die Restaurants und Beizen bleiben im Kanton Obwalden bis zum 22. Dezember geöffnet. Sperrstunde weiterhin: ab 22 Uhr. Kommenden Dienstag wollen die Verantwortlichen die Situation neu beurteilen. «Während der Schliessung schaffen wir auf dem Trübsee ein Takeaway-Angebot bei der Grillhütte auf der Sonnenterrasse», sagt Egli von den Engelberg-Titlis-Bergbahnen weiter.

Gesundheitsdirektorin bedauert

«Ich bedaure sehr, dass wir zu diesem Entscheid gezwungen sind. Die aktuelle Entwicklung der Spitalkapazitäten lässt leider keinen anderen Entschluss zu», so Gesundheitsdirektorin Maya Büchi-Kaiser. «Unser gesamtes Gesundheitssystem inklusive dem stark belasteten Personal hat momentan Priorität. Wir dürfen nicht zulassen, dass die medizinische Versorgung unserer Bevölkerung nicht mehr sichergestellt ist.»

St. Gallen und Zürich ziehen nach

Nach Obwalden ziehen am Samstagmorgen zwei Kantone nach: St. Gallen verkündet am Mittag, die Bergbahnen würden vorübergehend geschlossen. Der Entscheid trifft zahlreiche gut besuchte Skigebiete, wie Flumserberg, das Pizolgebiet oder Wildhaus.

Auch der Kanton Zürich macht die Bergbahnen per 22. Dezember auf unbestimmte Zeit zu. Neun Skigebiete auf Kantonsgebiet hätten um eine Betriebsbewilligung ihrer Anlagen gebeten. Diese könne man wegen der aktuellen epidemiologischen Lage nicht erteilen, unabhängig der Schutzkonzepte, heisst es weiter. Zu den Skigebieten im Kanton Zürich gehören beispielsweise Steg im Tösstal, Bäretswil oder Fischenthal-Aurüti.

Auch Appenzell Innerrhoden macht zu

Weitere Kantone haben schon zuvor entschieden, die Skigebiete zu schliessen: So der Kanton Appenzell Innerrhoden. Man erfülle derzeit die vom Bundesrat festgelegten Bedingungen für den Betrieb von Skiliften nicht, schreibt die Ratskanzlei in einer Mitteilung. Zum Skigebiet des Kantons gehört unter anderem Ebenalp-Horn. Der Entscheid gilt per 22. Dezember 2020. Die Gebiete werden wieder geöffnet, «sobald die Entwicklung dies zulässt», heisst es weiter.

Die Zahl Corona-Neuinfektionen im 7-Tages-Durchschnitt liegt in Appenzell Innerrhoden deutlich über dem Schweizer Durchschnitt. Bei der Reproduktionszahl lag der Wert am 16. Dezember bei über 1,3, schweizweit liegt der Durchschnitt bei rund 1,15.

Zentralschweiz bis Ende Dezember

In den Kantonen Zug, Luzern (Sörenberg u. a.) und Schwyz (Mythenregion, Hoch-Ybrig u. a.) wird vom 22. bis und mit 29. Dezember der Pistenbetrieb ebenfalls eingestellt.

Auch Nidwalden (Klewenalp) schliesst seine Ski- und Sesselliftanlagen sowie Ski- und Schlittelpisten über Weihnachten.

Ausnahmen gibts: Bahnen, die eine «Erschliessungsfunktion im Sinn des öffentlichen Verkehrs erfüllen», bleiben offen. Spazierengehen und Langlaufen darf es weiter geben.

Kanton Uri macht Skigebiete dicht

Auch der Kanton Uri (Andermatt) erteilt den Skianlagen keine Bewilligung. «Die Gefahr von Unfällen und somit einer noch stärkeren Belastung des Gesundheitswesens soll damit gesenkt werden», erklärt der Regierungsrat am Samstag. Vom 22. bis zum 29. Dezember bleiben die Anlagen geschlossen. Der Entscheid sei in Absprache mit den anderen Zentralschweizer Kantonen erfolgt, heisst es in einer Mitteilung der Urner Regierung.

Nicht geöffnet werden dürfen lediglich Ski- und Sessellifte. Ebenfalls dürfen keine Ski- und Schlittelpisten präpariert werden. Hingegen können Bahnen geöffnet bleiben. Spazierwege und Langlaufloipen sollen der Bevölkerung für Bewegung im Freien weiterhin zur Verfügung stehen.

Wallis lässt Beizen und Skigebiete offen

Neidisch werden Wintersportfreunde in Richtung Wallis schauen. Für den Kanton geht im Moment die Rechnung auf. Diese Woche haben 48 Bergbahngesellschaften die Betriebsgenehmigungen erhalten. Die Skigebiete bleiben geöffnet, das gilt insbesondere auch für die Skibeizen und Restaurants.

Auch die Berner Regierung verzichtet vorläufig darauf, die Skigebiete im Kanton zu schliessen. Anders als im Wallis bleiben die Beizen aber im Lockdown.

Wie sieht es im Ferienkanton Graubünden aus?

Ob die Bündner Skigebiete über die Weihnachtstage offen bleiben, entscheidet sich dort am Montag. Restaurants bleiben so oder so bis 22. Dezember geschlossen. Das gilt auch für Beizen in den Skigebieten.

In der Ostschweiz fällt am Samstagnachmittag der Entscheid über einen befristeten Skigebiets-Lockdown.

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.