Ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 4'500 Kilowattstunden pro Jahr bezahle 2016 durchschnittlich 20,6 Rappen pro Kilowattstunde. Das sei gleichviel wie in diesem Jahr. Dies entspricht einer jährlichen Stromrechnung von 930 Franken, wie die ElCom am Montag schrieb. In diesem Jahr waren die Strompreise allerdings im Vergleich zu 2014 im Schnitt um 5 Prozent gestiegen.
Weniger bezahlen müssen ab 2016 mittlere Betriebe mit einem Jahresverbrauch von 150'000 Kilowattstunden. Sie bezahlen künftig durchschnittlich 17,5 Rappen pro Kilowattstunde. Dies sind rund 4 Prozent weniger als 2015. Damit reduziere sich die jährliche Stromrechnung um 1'220 Franken auf 26'260 Franken. 2015 mussten die mittleren Betriebe durchschnittlich 2 Prozent mehr für ihren Strom bezahlen als im Jahr davor.
In diesem Jahr seien gegenläufige Entwicklungen zu beobachten, schreibt die ElCom. Einerseits seien die Netzkosten geringfügig gestiegen und die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) für erneuerbare Energien werde erhöht. Andererseits würden die Energiepreise für Haushalte und mittlere Betriebe sinken.
Die Preise variieren von Region zu Region und sind von diversen Faktoren abhängig, so auch davon, wie effizient ein Netzbetreiber selbst arbeitet oder wie günstig dieser Strom einkauft.
Die Prognose der ElCom basiert auf den Meldungen der rund 670 Schweizer Netzbetreiber. Konsumentinnen und Konsumenten können die Tarife 2016 der einzelnen Gemeinden und Verteilnetzbetreiber auf der Internetseite www.strompreis.elcom.admin.ch abrufen und vergleichen.
Vor rund 10 Tagen hatten die Stromunternehmen ihre eigenen Prognosen veröffentlicht. Sie gehen davon aus, dass 2016 das jeweils billigste Produkt für einen Vier-Personen-Haushalt in der Grundversorgung um durchschnittlich 1,3 Prozent teurer wird. Das entspricht ungefähr 12 Franken pro Jahr.
Dass die Strompreise steigen, liegt gemäss dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) vor allem an den getätigten Investitionen sowie höheren Abgaben. Einen erheblichen Einfluss habe die vom Bund erhobene KEV. Diese steigt um 0,2 Rappen pro Kilowattstunde.
Der VSE beruft sich auf eine Umfrage unter 29 Mitgliedern seines Verbandes. Diese liefern zusammen fast die Hälfte des Stromes, der in der Schweiz verbraucht wird.