Der Umsatz sank in den ersten sechs Monaten 2017 um 5,1 Prozent auf 277 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Rückgang sei einerseits auf den ausserordentlich milden Winter zurückzuführen. Andererseits hätten die Kunden mit regulierten Tarifen von einem Preisrückgang um rund 2 Prozent profitiert, heisst es.
Auch die Stromproduktion wurde durch das Wetter belastet. Nach einer rekordhohen Produktion in den gruppeneigenen Elektrizitätswerken im Vorjahr hätten sich die schwachen Niederschläge in den ersten Monaten 2017 negativ ausgewirkt.
Die Eigenproduktion ging unter anderem wegen tieferer Pegelstände der Stauseen im Halbjahr um 40 Prozent auf 206 Gigawattstunden zurück. Der Absatz verminderte sich um fast ein Viertel auf 1455 Gigawattstunden. «Somit mussten wir mehr Strom am Markt zukaufen», sagte Generaldirektor Pierre-Alain Urech der Finanznachrichtenagentur AWP.
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT brach um 35 Prozent auf 37,4 Millionen Franken ein. Hier machte sich ein einmaliger Sondereffekt aus dem Vorjahr bemerkbar: Damals hatte die Senkung des Umwandlungssatzes in der Beruflichen Vorsorge eine einmalige Gutschrift von 12 Millionen beim Personalaufwand zur Folge.
Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 34 Millionen Franken, nach 55,3 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Minus von 38,5 Prozent. Nebst dem tieferen Betriebsergebnis lastet auch der Verlust von Alpiq, an der Romande Energie eine Beteiligung von rund 9 Prozent hält, auf dem Reingewinn.
Die Bilanz sei mit einem den Aktionären der Muttergesellschaft zurechenbaren Eigenkapital von 1,7 Milliarden Franken nach wie vor stabil und solid, heisst es. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich seit Ende 2016 um 3 Prozentpunkte auf 81 Prozent.
Die solide Bilanz diene als Basis für die weitere Geschäftsentwicklung, und man versuche im Umfeld der Energiestrategie 2050, das Geschäft mit Energiedienstleistungen weiterzuentwickeln. «Unser Ziel ist es, in der Westschweiz unter die drei grössten Anbieter zu kommen», sagte Urech.
Im ersten Halbjahr stärkte die Gruppe die Energiedienstleistungen mit der Übernahme der Neuhaus Energie aus dem waadtländischen Echandens.
Im Stromgeschäft baute Romande Energie die Produktion mit erneuerbaren Energien aus. Im Juli übernahm sie den französischen Windparkbetreiber Pluzunet. In diesem Segment will das Unternehmen in den kommenden Jahren Investitionen von mehreren hundert Millionen tätigen, sei es in der Schweiz oder im Ausland.
Mit Blick auf das Gesamtjahr rechnet Romande Energie mit einer operativen Leistung, die in etwa dem Ergebnis des ersten Halbjahres entspricht. Die Produktion habe im Juli und August weiter unter den trockenen Bedingungen gelitten, der Stromverbrauch der Kunden sei leicht rückläufig gewesen.