Damit dürfte der zweitgrösste Produzent in der Opec nach Saudi-Arabien 2017 zwischen 250'000 und 350'000 Barrel pro Tag zusätzlich fördern. Derzeit sind es etwa 4,6 Millionen Fässer täglich.
Damit könnte sich die Ölschwemme noch ausweiten. Die Internationale Energieagentur IEA geht jedoch davon aus, dass es in der zweiten Jahreshälfte 2016 keine Überversorgung geben wird. Für 2017 erwartet sie, dass weltweit die Nachfrage etwas langsamer wächst als dieses Jahr.
Die Entwicklung vieler grosser Ölfelder lag im Irak in der ersten Jahreshälfte de facto auf Eis. Die Regierung hatte wegen des Ölpreiseinbruchs und der hohen Kosten für die Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nicht genug Geld, um den Konzernen die Investitionskosten zu vergüten.
Die Erlöse aus dem Ölexport stehen für nahezu die gesamten Staatseinnahmen. Nachdem 2014 noch 115 Dollar pro Fass (159 Liter) Öl bezahlt werden mussten, war der Preis Anfang 2016 bis auf 27 Dollar eingebrochen. Derzeit steht er bei etwas über 40 Dollar.
Aus Unterlagen, die Reuters einsehen konnte, geht hervor, dass sich Staat und Unternehmen im Juli und August nun auf geringere Investitionssummen einigten als ursprünglich 2015 vorgeschlagen. So stimmte BP zu, 1,8 Milliarden Dollar in das Ölfeld Rumaila zu stecken. Vergangenes Jahr war noch von 3,5 Milliarden Dollar die Rede gewesen.
Mit Exxon, CNPC und Petronas stehen Einigungen über Investitionen in Felder, die diese Firmen im Südirak entwickeln, noch aus. BP, Shell und Lukoil lehnten eine Stellungnahme zunächst ab.