Bis 2035 sollte der Energieverbrauch für Heizen, Kühlen und Warmwasser 40 Prozent unter dem Wert von 2010 liegen. Trotz Bevölkerungswachstum. Nur geht es mit der Gebäudesanierung dafür bisher viel zu langsam voran, wie das Nationale Forschungsprogramm «Energie» (NFP70/71) feststellt. Technisch sei dieses Ziel bereits heute erreichbar, woran es fehlt seien jedoch zeitgemässe Planungs-, Bau- und Energiegesetze, sowie Wissen bei Fachleuten.
«Wärmepumpen, Holzfeuerungen, industrielle Abwärme und Sonnenkollektoren könnten Heizwärme und Warmwasser erneuerbar oder CO2-neutral bereitstellen», erklärte Hans-Rudolf Schalcher, Präsident der Leitungsgruppe des NFP 70 gemäss einer Mitteilung des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) vom Donnerstag. «Gebäudeintegrierte Photovoltaik (GiPV) kann auch in der Schweiz mehr Strom erzeugen, als der Gebäudepark benötigt. Zudem lässt sich mit einer intelligenten Steuerung von Energieangebot und -nachfrage die Energieeffizienz des Gebäudeparks wesentlich erhöhen.»
Trotz dieser vorhandenen Möglichkeiten hinkt die Realisierung. «Die heutigen Gesetze und Verordnungen entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen und Möglichkeiten», so Schalcher. Die Kantone müssten ihre Planungs-, Bau- und Energiegesetze auf die rasche und wirtschaftliche Umsetzung der Energiestrategie 2050 fokussieren und die Bewilligungs- und Genehmigungsverfahren vereinfachen. Es brauche wenige, klar definierte und verständliche Zielwerte für die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich.
Das NFP «Energie» hat aus rund 40 Forschungsprojekten und ihren Ergebnissen Empfehlungen für die künftige Gestaltung des Gebäudeparks abgeleitet. Zentral sei insbesondere, Wissenslücken zu schliessen, sowohl bei der Bevölkerung als auch bei Fachleuten, schrieb der SNF. «Nur so wird die nächste Generation, die heute für eine lebenswerte Welt demonstriert, diese Aufgabe fortführen und umsetzen können», sagte Schalcher.
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(SDA)