Energie-Experte Anton Gunzinger
«Strom-Tesla schlägt Benzin-Porsche!»

In seinem neuen Buch «Kraftwerk Schweiz» propagiert Anton Gunzinger eine Zukunft ohne dreckige Energie. Selbst wer gerne schnelle Autos fahre, müsse da keine Einbussen machen.
Publiziert: 17.04.2015 um 22:03 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:32 Uhr
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Anton Gunzinger mit seinem Tesla Roadster Sport vor dem Technopark in Zürich.
Foto: Philippe Rossier

Anton Gunzinger (59) ist stolzer Besitzer eines Tesla Roadster Sport. Der Elektro-Zweisitzer muss keinen Vergleich mit dem Porsche 911 Carrera S scheuen.

«Zwar hat der Porsche mehr Pferdestärken als sein US-Konkurrent, doch braucht er 0,8 Sekunden länger, um von 0 auf 100 zu beschleunigen», schreibt der Unternehmer und ETH-Professor in seinem neuen Buch «Kraftwerk Schweiz».

Darin plädiert Gunzinger für eine saubere Energie-Zukunft. Unter anderem will er aufzeigen, dass Genussmenschen auf nichts verzichten müssen.

Sein Lieblingsbeispiel: der Elektrosportwagen Tesla. Dieser sei «rasanter als ein Porsche». Und: «Die reinen Energiekosten beim Tesla sind fast viermal tiefer als beim Porsche.» Beide Sportwagen kosten um die 120'000 Franken.

Wer eine eigene Solaranlage auf seinem Dach hat, kann zudem den Strom für seinen E-Flitzer selber produzieren. Gunzinger hat auf dem Scheunendach seines Elternhauses im Kanton Solothurn 133 Quadratmeter Solarzellen installieren lassen. «Damit könnten 10 Tesla Roadster Sport ein ganzes Jahr lang unterwegs sein und pro Fahrzeug 16'500 Kilometer zurücklegen», schreibt er.

Er fordert 12 Franken für den Liter Benzin

Langfristig spart man so viel Geld. Trotzdem scheuen sich viele vor einer solchen Investition. Darum vertritt Gunzinger die provokative These, dass man den Liter Benzin auf 12 Franken verteuern sollte. Das sei der faire Preis für den verursachten Lärm, den benötigten Strassenunterhalt und den CO2-Ausstoss. Ressourcen verschleudern, kostet eben.

In seinem Buch geht er noch tiefer auf die Problematik ein und kommt zum Schluss: «Es ist Zeit für einen Wechsel, zumal dann, wenn die Batterien leistungsfähiger und billiger werden, was in naher Zukunft zu erwarten ist.»

Gunzinger gründete 1993 die Firma Supercomputing Systems AG. Heute beschäftigt das Unternehmen 100 Mitarbeiter. Die Entwicklung eines superschnellen Computers («Giga Booster») machte den Bauernsohn aus dem Solothurner Jura in der ganzen Welt bekannt.

Das «Time Magazine» kürte ihn 1994 zu einem der ­hundert wichtigsten Persönlichkeiten des 21. Jahrhunderts. An der ETH Zürich referiert der Energie-Experte über Computerarchitektur. (alp)

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