Der Betriebsgewinn (EBIT) fiel auf 791 Millionen Franken von 850 Millionen Franken im Vorjahr, wie der Stromkonzern am Donnerstag in einem Communiqué bekannt gab. Unter dem Strich fuhr die Axpo einen Reingewinn von 570 Millionen Franken ein, nachdem ein Jahr zuvor noch 865 Millionen Franken in der Kasse geklingelt hatten.
Doch der Rückgang war nach dem Spitzenergebnis des Vorjahres erwartet worden. Diesen hatte Verwaltungsratspräsident Thomas Sieber schon vor zwölf Monaten angekündigt. Denn im Vorjahr hatten sich sehr viele Sondereinflüsse zu Gunsten der Axpo ausgewirkt.
Und dann schlug noch die Coronapandemie zu: Der Crash der Finanzmärkte im Frühling drückte Axpo im ersten Semester gar in die roten Zahlen. Die Wertschwankungen hatten sich vor allem auf die Fonds für Stilllegung und Entsorgung der Kernkraftwerke (Stenfo) massiv negativ ausgewirkt und das Ergebnis um fast 390 Millionen Franken in die Tiefe gerissen. Der anschliessende Höhenflug an den Börsen konnte diesen Absturz aber fast wieder ausgleichen, wie Axpo mitteilte.
Ohne die schwankungsanfälligen Stilllegungs- und Entsorgungsfonds wäre das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr gar um 332 Millionen auf 826 Millionen Franken gestiegen.
Die Gesamtleistung sank auf 4,81 Milliarden Franken von 4,86 Milliarden im Vorjahr. Den Rückgang der Stromnachfrage als Folge der Pandemie habe man durch höhere abgesicherte Strompreise und das ausserordentlich gute Ergebnis im Energiehandel mehr als wettmachen können, so die Axpo.
Das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahrs sei sehr gut, erklärte der neue Konzernchef, Christoph Brand. Aus diesem Grund will der Stromkonzern erstmals seit vielen Jahren wieder eine Dividende zahlen.
Die Aktionäre - Axpo gehört zu 100 Prozent den Nordostschweizer Kantonen und Kantonswerken - sollen bereits für das im September zu Ende gegangene Geschäftsjahr eine Dividende von 80 Millionen Franken erhalten. Das sei ein Jahr früher als geplant, schrieb die Axpo weiter.
Ursprünglich war eine Ausschüttung erst für das Geschäftsjahr 2020/21 vorgesehen. Letztmals hatte der Konzern im Jahr 2012/13 eine Dividende bezahlt.
Die Aussichten sind indes gedämpft. Die Coronapandemie bremse die wirtschaftliche Entwicklung und damit die Stromnachfrage, heisst es. Zudem könnten die Finanzmärkte wegen der Seuche tauchen. Auch die mittelfristige Entwicklung der Strompreise könnte das Axpo-Ergebnis beeinträchtigen.
Für das neue Geschäftsjahr 2020/21 geht der Stromkonzern deshalb von einem tieferen Ergebnis aus. Man konzentriere sich darauf, die wirtschaftlichen Risiken im Schweizer Geschäft zu minimieren und den Ausbau bei den erneuerbaren Energien und im internationalen Kunden- und Handelsgeschäft weiter voranzutreiben.
(SDA)