Eine noch höhere Produktion hätten die im Sommer hohen Flusstemperaturen der Aare verhindert, teilte die Betreiberin BKW am Montag mit.
Im Jahr 2017 betrug die Stromproduktion des AKW Mühleberg noch 2'998 Millionen kWh. Dies entsprach damals laut der BKW rund 5 Prozent des gesamtschweizerischen Strombedarfs. Dass die Produktion vor dem letzten Betriebsjahr nicht noch höher ausfiel lag am warmen Sommer. Die hohen Temperatur der Aare hätten die Produktionsmenge eingeschränkt, hiess es.
So habe am 7. August 2018 die Wassertemperatur beim Einlass den Maximalwert von 23,9 Grad Celsius erreicht. Um die von Bund und Kanton gesetzlich festgelegte Wasserkonzession weiter einzuhalten, sei daher die Leistung um 25 Prozent reduziert worden, so die BKW.
Dieses Jahr endgültig vom Netz
Neben einer automatischen Abschaltung im vergangenen März sei der Betrieb im letzten Jahr ferner reibungslos verlaufen. Damals führte ein Anstieg des Wasserstoffs in der Wassereinspeisung zum Reaktor zu einer kurzzeitigen Erhöhung der Radioaktivität in der Dampfleitung. Dies wiederum zog eine automatische Schnellabschaltung nach sich.
Neben Revisionsarbeiten im August und September sei zudem die Stilllegung des Werkes weiter vorbereitet worden, wie die BKW weiter mitteilte. Einerseits habe man die Detailplanung für die Phase nach der unmittelbaren Abschaltung des AKW ausgearbeitet. Andererseits sei der Ablauf der sogenannten Stilllegungsphase 1, die für Ende 2020 geplant ist, verfeinert.
Zuvor wird das AKW Mühleberg am 20. Dezember 2019 endgültig vom Netz genommen. Bereits 2013 hat der Energiekonzern die Stilllegung beschlossen, weil sich eine Nachrüstung nicht mehr lohne. Der Bund erliess im September 2018 eine rechtskräftige Stilllegungsverfügung. Bei der Stilllegung rechnet die BKW mit Kosten von rund 927 Millionen Franken. Die Entsorgung der Altlasten wird laut dem Energiekonzern weitere rund 1,4 Milliarden Franken verschlingen. Das AKW Mühleberg ging 1972 ans Netz. (SDA)