Das AKW hatte Ende 2016 ein nicht vollständiges Schliessen der Brandschutzklappen im Rahmen von Anlageversuchen als Vorkommnis dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) gemeldet. Eine Inspektion im April 2017 zeigte Mängel in den Bereichen Funktion und Unterhalt der Brandschutzklappen, wie das Ensi in seinem Jahresbericht 2017 schreibt.
Es sei festgestellt worden, «dass die Brandschutzklappen des betroffenen Typs nicht mehr dem heutigen Stand der Technik entsprechen», hält das ENSI zu den Befunden fest: «Unter der konservativen Annahme, dass nicht vollständig geschlossene Brandschutzklappen als offen betrachtet werden, ergibt sich eine geringfügige Erhöhung der Kernschadenhäufigkeit.»
Diverse Sofortmassnahmen
Die Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG (KKG) reichte Ende 2017 das vom Ensi geforderte Konzept «Ersatz Brandschutzklappen» mit diversen Sofortmassnahmen ein. Ein zusätzliches Detailkonzept wurde fristgerecht per Ende September eingereicht. Die Medienstelle der KKG bestätigte auf Anfrage am Dienstag einen entsprechenden Bericht von Schweizer Radio SRF.
Das Austauschprogramm des AKW erstreckt sich gemäss Ensi aufgrund des geplanten sequentiellen Austausches und der umfangreichen laufenden und vorgesehenen Vorabklärungen über einen sehr langen Zeitraum.
Brandschutz garantiert
Die Atomaufsichtsbehörde hält in diesem Zusammenhang im Jahresbericht 2017 fest, dass die AKW-Betreiberin «die Planung und Umsetzung des Vorhabens beschleunigen» könnte. Dafür notwendig sein würden eine Überprüfung der geplanten Abwicklung des Projekts, geeignete organisatorische Massnahmen und eine klare Festlegung der Prioritäten.
Der Brandschutz sei garantiert, sagte Barbara Kreyenbühl, Leiterin Kommunikation der KKG. Die technischen Einrichtungen für den Brandschutz würden fortlaufend modernisiert. In den letzten Jahren sei eine Million pro Jahr für den Brandschutz ausgegeben worden.
Das AKW Gösgen ist seit 1979 am Netz. Der Druckwasserreaktor hat eine Bruttoleistung von 1060 Megawatt. Hauptaktionär der KKG ist der Energiekonzern Alpiq mit 40 Prozent, gefolgt von Axpo (25 Prozent), Stadt Zürich (15 Prozent) und CKW (12,5 Prozent) sowie ewb Bern (7,5 Prozent). (SDA)