Atomaufsichtsbehörde fordert
AKW Gösgen muss Mängel an Brandschutzklappen beheben

Das Atomkraftwerk Gösgen SO muss auf Druck der Atomaufsichtsbehörde Ensi den Brandschutz verbessern. Ein Teil der Brandschutzklappen, die das Ausbreiten eines Feuers im AKW verhindern sollten, haben Mängel und müssen ersetzt werden.
Publiziert: 09.10.2018 um 10:14 Uhr
|
Aktualisiert: 09.10.2018 um 11:12 Uhr
Das AKW Gösgen im Kanton Solothurn muss die bei einem Test festgestellten Mängel an Brandschutzklappen beheben. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das AKW hatte Ende 2016 ein nicht vollständiges Schliessen der Brandschutzklappen im Rahmen von Anlageversuchen als Vorkommnis dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) gemeldet. Eine Inspektion im April 2017 zeigte Mängel in den Bereichen Funktion und Unterhalt der Brandschutzklappen, wie das Ensi in seinem Jahresbericht 2017 schreibt.

Es sei festgestellt worden, «dass die Brandschutzklappen des betroffenen Typs nicht mehr dem heutigen Stand der Technik entsprechen», hält das ENSI zu den Befunden fest: «Unter der konservativen Annahme, dass nicht vollständig geschlossene Brandschutzklappen als offen betrachtet werden, ergibt sich eine geringfügige Erhöhung der Kernschadenhäufigkeit.»

Diverse Sofortmassnahmen

Die Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG (KKG) reichte Ende 2017 das vom Ensi geforderte Konzept «Ersatz Brandschutzklappen» mit diversen Sofortmassnahmen ein. Ein zusätzliches Detailkonzept wurde fristgerecht per Ende September eingereicht. Die Medienstelle der KKG bestätigte auf Anfrage am Dienstag einen entsprechenden Bericht von Schweizer Radio SRF.

Das Austauschprogramm des AKW erstreckt sich gemäss Ensi aufgrund des geplanten sequentiellen Austausches und der umfangreichen laufenden und vorgesehenen Vorabklärungen über einen sehr langen Zeitraum.

Brandschutz garantiert

Die Atomaufsichtsbehörde hält in diesem Zusammenhang im Jahresbericht 2017 fest, dass die AKW-Betreiberin «die Planung und Umsetzung des Vorhabens beschleunigen» könnte. Dafür notwendig sein würden eine Überprüfung der geplanten Abwicklung des Projekts, geeignete organisatorische Massnahmen und eine klare Festlegung der Prioritäten.

Der Brandschutz sei garantiert, sagte Barbara Kreyenbühl, Leiterin Kommunikation der KKG. Die technischen Einrichtungen für den Brandschutz würden fortlaufend modernisiert. In den letzten Jahren sei eine Million pro Jahr für den Brandschutz ausgegeben worden.

Das AKW Gösgen ist seit 1979 am Netz. Der Druckwasserreaktor hat eine Bruttoleistung von 1060 Megawatt. Hauptaktionär der KKG ist der Energiekonzern Alpiq mit 40 Prozent, gefolgt von Axpo (25 Prozent), Stadt Zürich (15 Prozent) und CKW (12,5 Prozent) sowie ewb Bern (7,5 Prozent). (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.