Nicht die Stilllegung selber dürfte die Betroffenen zur Einsprache bewogen haben. Vielmehr sind es offene Detailfragen im Zusammenhang mit der geplanten Abschaltung des Atomkraftwerks, die noch geklärt werden sollen.
Auch eine Verzögerung des Verfahrens ist kaum im Sinn der Einsprechenden, von denen diverse AKW-kritischen Kreisen angehören. Einsprecher und AKW-Gegner Markus Kühni etwa treiben Bedenken um, die BKW könnte aus Kostengründen Sicherheitssysteme zu rasch abbauen, wie er vergangene Woche mitteilte.
Angesichts des Zeithorizonts bis zur Abschaltung des Atomkraftwerks Mühleberg im Dezember 2019 sollten die noch offenen Fragen ohne Verzögerung des Projekts beantwortet werden können, ist Kühni der Ansicht.
Fünf Einsprachen stammen von Privatpersonen, drei von der öffentlichen Hand, wie Marianne Zünd, Leiterin Medien und Politik beim Bundesamt für Energie am Montag auf Anfrage sagte.
Der AKW-Standortgemeinde Mühleberg etwa geht es in ihrer Einsprache um offene Fragen zu gemeindeeigenen Infrastrukturen und um den Lastwagenverkehr.
Das Stilllegungsprojekt für das AKW Mühleberg wurde vor rund einem Monat öffentlich aufgelegt. Die Einsprachefrist lief am 3. Mai ab.
Die Stilllegung beschreibt die BKW als Prozess von der Einstellung des Leistungsbetriebs im Dezember 2019 bis zum Zeitpunkt, in dem die Behörden bestätigten, dass auf dem Areal keine radiologischen Gefahrenquellen mehr vorhanden sind. Voraussichtlicher Zeitpunkt dafür ist das Jahr 2031.