Swissair-Veteran wird Swiss-Chef
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Klühr-Nachfolger steht fest:Swissair-Veteran wird Swiss-Chef

Der Schweiz-Belgier Dieter Vranckx (47) begann seine Karriere bei der Vorgängerin
Swissair-Veteran wird Swiss-Chef

Dieter Vranckx (47) ist neuer Chef der Swiss. Er folgt auf Thomas Klühr (58), der Ende September überraschend seinen Rücktritt auf Ende Jahr ankündigte. Das ist eine Überraschung.
Publiziert: 18.11.2020 um 21:06 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2021 um 16:13 Uhr
Patrik Berger und Aline Leutweiler

Diesen Mann hatten selbst Kenner der Luftfahrt nicht auf der Liste. Bei der Swiss hat ab Anfang nächsten Jahres Dieter Vranckx (47) das Sagen. Er tritt die Nachfolge von Thomas Klühr (58) an. Der Deutsche hatte im Februar 2016 den Chefposten bei der Swiss übernommen. Eigentlich wollte Klühr aus familiären Gründen bereits im Frühling gehen. Doch wegen der ersten Corona-Welle verschob er seinen Abgang.

Nun soll der Schweiz-Belgier Vranckx die Lufthansa-Tochter wieder rentabel zum Fliegen bringen. In Zeiten von Corona, Reisebeschränkungen und Quarantäne keine einfache Aufgabe. Doch Vranckx ist ein erfahrener Luftfahrtmanager. Seit 1998 ist er in Führungsfunktionen in der Airline-Branche tätig. Er arbeitet seit rund zwanzig Jahren für die Lufthansa-Gruppe. Von 2013 bis 2016 war er bei der Swiss als Verkaufs- und Marketingchef für die Märkte Schweiz, Deutschland und Österreich zuständig. In früheren Jahren stand er bei der Swissair auf der Lohnliste.

Und doch: Vranckx’ Ernennung zum Swiss-CEO überrascht. Als Favorit galt der ausgezeichnet vernetzte Markus Binkert (48). Der gebürtige Zürcher bleibt Finanzchef der Swiss. Er ist eine wichtige Stütze für Vranckx, der die Swiss wieder auf Kurs bringen muss.

Der Neue wohnt im Kanton Zürich, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Derzeit ist er Chef der ebenfalls zur Lufthansa gehörenden Brussels Airlines. Dieses Amt hatte Vranckx erst Anfang Jahr übernommen.

«Beeindruckender Leistungsausweis»

Stefan Eiselin (47), Chefredaktor des Aviatikportals Aerotelegraph, reagiert überrascht auf Vranckx’ Ernennung. «Ich wusste auch nichts von seiner Doppelbürgerschaft. Dass er einen Schweizer Pass hat, war sicher ein Vorteil.» Vranckx sei eine gute Wahl. «Er gilt als dynamisch, ist beliebt und offen.»
Auch Sandrine Nikolic (51) hatte ihn nicht auf der Rechnung. «Ich bin überrascht von der Wahl von Vranckx», sagt die Präsidentin der Kabinenpersonal-Gewerkschaft Kapers. «Aber er bringt einen beeindruckenden Leistungsausweis mit.» Allerdings trete er eine schwere Nachfolge an. «Es braucht nun viel Empathie und ein offenes Ohr für die Belegschaft, wie das Klühr hatte», sagt sie. «Und er muss Verständnis haben für Flugbegleiterinnen, die für 3400 Franken im Monat arbeiten.»

Der Pilotenverband Aeropers ist froh, dass nun endlich Klarheit über die Besetzung des CEO herrscht. «Ich freue mich, dass ein Manager mit einer Beziehung zur Schweiz das Rennen gemacht hat», sagt Kilian Kraus (40), Präsident von Aeropers.

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