Ist es ein Zeichen des Niedergangs oder schlicht ein Symptom der Transformation? Das bleibt dem Beobachter überlassen.
Fakt ist: Die Welt-Bank UBS schliesst das Schaltergeschäft an ihrem repräsentativen Standort am Zürcher Paradeplatz. Das schreibt der Bankenblog «Inside Paradeplatz».
Banking ist jetzt digital
Die UBS bestätigt das gegenüber BLICK und nennt das «veränderte Kundenverhalten» als Grund. Zu Deutsch: immer mehr E-Banking, immer weniger Einzahlungen am Schalter, höherer Kostendruck. Umwälzungen durch die Digitalisierung halt, wie bei allen anderen Banken auch.
Wichtig allerdings: Anders als die Credit Suisse hat die UBS ihren Hauptsitz nicht am Paradeplatz, sondern zwei Fussminuten weiter an der Bahnhofstrasse 45. Dort hat die Grossbank erst Ende letzten Jahres nach drei Jahren Bauzeit einen neuen Prunk-Palast eröffnet – und konzentriert jetzt ihre Schalter-Aktivitäten dort.
Früher war der Bankverein dort
Ab Ende Juni wird am Paradeplatz Schluss sein. Es ist das Ende einer Epoche: Dort hatte der ehemalige Bankverein seinen Zürcher Sitz – nach der Fusion mit der Bankgesellschaft zur UBS 1998 übernahm diese das Gebäude. Und nimmt jetzt einen weiteren Schritt, um ihm die Bedeutung zu entziehen.
Verkaufspläne gebe es aber keine, sagt die Bank. Laut «Inside Paradeplatz» seien im Lift auch alle Tafeln für die zweite und dritte Etage abmontiert worden. Diese seien ebenfalls für Kundengespräche genutzt worden. Nun stünden sie leer. Die UBS sagt auf Anfrage, das Parterre werde weiterhin für Beratungsgespräche auf Termin genutzt, ebenso das zweite Geschoss. Die dritte Etage werde für interne Zwecke verwendet. Was das genau heisst, bleibt unklar. (kst)