Heute gibt es vom Lilium-Jet lediglich einen Prototypen. Der Jungfernflug ging im Mai aber mehr als erfolgreich über die Bühne. Nun ist eine erste Testreihe mit «zunehmend komplexeren Manövern» abgeschlossen, wie das Münchner Flugtaxi-Start-up Lilium heute bekannt gibt. Gleichzeitig hat das Unternehmen neue Flug-Aufnahmen ins Internet gestellt.
Fans der Science-Fiction-Saga «Star Wars» werden die Nase rümpfen. Nahtlos vom senkrechten Start in den horizontalen Reiseflug übergehen? Alles schon gesehen. Aber eben – nur auf der Leinwand.
Die heute veröffentlichten Aufnahmen zeigen, wie sich das weltweit erste elektrisch angetriebene Flugtaxi (fünf Sitze!) vom Boden erhebt, in den horizontalen Flug übergeht und Geschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern erreicht. Die maximale Leistung der 36 Jetmotoren beträgt 2000 PS. Betriebsemissionen gibt es keine.
Bis zu 300 km/h schnell
«Nun testen wir den Hochgeschwindigkeitsflug mit bis zu 300 km/h», kündigt ein Lilium-Sprecher gegenüber BLICK an. Mit dieser Reichweite werde die Maschine längere Flüge meistern können als ein Grossteil der Mitbewerber.
Lilium wurde 2015 von Daniel Wiegand (33) und drei weiteren Jungunternehmern gegründet. Mittlerweile sind namhafte Investoren wie Tencent und LGT aufgesprungen, haben zusammen insgesamt über 100 Millionen Franken in den Flugtaxi-Hersteller gebuttert. Wiegand hat sich auf die Fahnen geschrieben, Mobilität zu verkaufen. Das sagte er in einem Interview im Mai. Kunden kaufen also keine Jets bei ihm, sie nutzen es für ihre Reisen. Dazu gibt es eine App, die – wie bei den E-Trottis – den Standort zum nächsten Flugtaxi zeigt. Reservierung, Bezahlung und Co. sollen mit dem Smartphone-Miniprogramm gemacht werden können – analog zum Fahrdienstvermittler Uber. Wiegand will mit dem Flieger die Verbindung von Flughäfen, Messen oder Städten mit dem Umland und Zentren sicherstellen. Ziel sei es auch, sagte Wiegand im deutschen «Handelsblatt», ein Verkehrsmittel zu schaffen, das sich jeder leisten kann. «Solange wir noch Piloten an Bord haben werden, ist der Flugpreis etwa vergleichbar mit dem Fahrpreis eines Taxis.» Wenn der Jet autonom fliege, werde es noch billiger. (uro)
Lilium wurde 2015 von Daniel Wiegand (33) und drei weiteren Jungunternehmern gegründet. Mittlerweile sind namhafte Investoren wie Tencent und LGT aufgesprungen, haben zusammen insgesamt über 100 Millionen Franken in den Flugtaxi-Hersteller gebuttert. Wiegand hat sich auf die Fahnen geschrieben, Mobilität zu verkaufen. Das sagte er in einem Interview im Mai. Kunden kaufen also keine Jets bei ihm, sie nutzen es für ihre Reisen. Dazu gibt es eine App, die – wie bei den E-Trottis – den Standort zum nächsten Flugtaxi zeigt. Reservierung, Bezahlung und Co. sollen mit dem Smartphone-Miniprogramm gemacht werden können – analog zum Fahrdienstvermittler Uber. Wiegand will mit dem Flieger die Verbindung von Flughäfen, Messen oder Städten mit dem Umland und Zentren sicherstellen. Ziel sei es auch, sagte Wiegand im deutschen «Handelsblatt», ein Verkehrsmittel zu schaffen, das sich jeder leisten kann. «Solange wir noch Piloten an Bord haben werden, ist der Flugpreis etwa vergleichbar mit dem Fahrpreis eines Taxis.» Wenn der Jet autonom fliege, werde es noch billiger. (uro)
Noch ist das Start-up um Mitgründer Daniel Wiegand (33) ein paar Jahre von der Serienproduktion entfernt. Ein Produktionswerk bei München steht bereits. Mit dem Bau eines zweiten Werks am gleichen Standort in Wessling werde nun begonnen. Bis 2025 sollen dort mit rund 500 doppelt so viele Angestellte wie heute arbeiten – und den Lilium-Jet in Serie bauen.
Der Plan: Mit Beginn der Serien-Fertigung will Wiegand auch in zwei bis drei Regionen in der Welt auf dem Markt sein. Eine davon könnte Deutschland sein.
SBB beabsichtigt Zusammenarbeit mit Lilium
Von München aus ist es ja nicht weit in die Schweiz – ein Zielmarkt für Lilium? «Die Schweiz ist für uns ein sehr interessanter Markt. Wir haben uns aber noch nicht entschieden, wo unsere ersten Markteintritte erfolgen werden», sagt der Sprecher zu BLICK.
Mit den SBB hat Lilium bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet für eine mögliche Zusammenarbeit. Mit den Flugtaxis entstünden neue Mobilitätsträger, welche das Mobilitätsangebot der SBB ergänzen könnten, sagte die SBB Anfang Jahr.
Nun also beginnt die zweite Testphase. Die Vorbereitungen für den Hochgeschwindigkeitsbetrieb und erforderliche Zertifizierungen laufen an. Guten Flug! (uro)