Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin treten ab
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Eine Ära geht zu Ende
Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin treten ab

Der Abgang der Google-Gründer Page und Brin markiert das Ende einer Ära. Die beiden verkörperten Google und waren zwei der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Tech-Branche – auf Augenhöhe mit Apples Steve Jobs und Bill Gates von Microsoft.
Publiziert: 04.12.2019 um 03:30 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2019 um 13:06 Uhr
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Ende einer Ära: Google-Gründer Sergey Brin (l.) und Larry Page treten ab.
Foto: AP

Vor 21 Jahren gründeten die beiden Stanford-Abgänger Larry Page (46) und Sergey Brin (46) die Suchmaschine Google, die ein gigantischer Erfolg wurde. Page und Brin legten 1998 den Grundstein zu einem Weltkonzern, der die Tech-Welt und unser Leben massgeblich prägen sollte. Auch ihre Ideen zur Unternehmensführung wurden zum Standard im Silicon Valley: Google belohnte die Mitarbeiter mit grosszügigen Zusatzleistungen und gab den Angestelltenn zumindest das Gefühlt, sie hätten eine Beteiligung am Unternehmen. Nun ziehen sich die beiden Pioniere aus der Führung des Mutterkonzerns Alphabet zurück.

Page und Brin lebten schon seit Jahren zurückgezogen und praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dieses Jahr hüllten sich die beiden Tech-Pioniere vornehmlich in Schweigen und blieben regelmässig wichtigen Treffen fern. Page war bislang Hauptgeschäftsführer und Brin Präsident des Unternehmens gewesen. Jetzt ziehen sich die beiden Gründer des Internet-Giganten Google offiziell zurück, wie sie in einem Blogpost mitteilten.

Der Aktienmarkt reagierte gelassen. Google-Chef Sundar Pichai (47) übernimmt jetzt auch die Führung beim Mutterkonzern Alphabet. Page und Brin bleiben weiter Teil des Boards von Alphabet – einer Art Aufsichtsrat. Sie haben zudem auf Dauer starken Einfluss durch besondere Aktien mit mehr Stimmrechten. Gemeinsam halten sie nach wie vor mehr als 50 Prozent der Stimmanteile an Alphabet.

«Zeit, den Platz zu räumen»

Der definitive Rückzug der Tech-Pioniere erfolgt in einer schwierigen Zeit für den Internet-Riesen. Brin hatte sich seit 2015 mit der Gründung von Alphabet immer mehr zurückgezogen. Seit längerem spekulierten Branchenbeobachter auch über die Zukunft von Page: Der 46-jährige liess sich kaum mehr in der Öffentlichkeit blicken. Er überliess Pichai auch die Telefonkonferenzen mit Analysten nach Vorlage der Quartalszahlen. Page und Brin kamen zudem nicht mehr zu den wöchentlichen Frage- und Antwortstunden mit Angestellten.

«Wir waren nie welche, die sich an Management-Positionen klammern, wenn wir denken, dass es einen besseren Weg gibt, das Unternehmen zu leiten», verkündeten Page und Brin jetzt in ihrem «Ein Brief von Larry und Sergey» im Firmen-Blog. «Heute, im Jahr 2019, wenn das Unternehmen eine Person wäre, wäre es ein junger Erwachsener von 21 Jahren und es wäre an der Zeit, das Nest zu verlassen.» Das Kind ist flügge geworden, die Eltern können sich zurückziehen.

Alphabet war 2015 als Konzerndach über Google gesetzt worden. Die Idee war, diverse neue Bereiche als eigenständige Schwesterfirmen neben Google zu führen. Page wechselte damals von der Google-Spitze in den Chefposten bei Alphabet. Pichai übernahm die Führung bei Google. Diesen Job wird er behalten.

Werbegeschäft bleibt Googles Hauptstärke

Zu Alphabet gehören heute zum Beispiel die Roboterauto-Firma Waymo und der Lieferdrohnen-Entwickler Wing. Die Einnahmen kommen allerdings nach wie vor fast ausschliesslich aus dem Werbegeschäft von Google. Die anderen Alphabet-Firmen mit ihren neuen Technologien verursachen hohe Kosten bei überschaubaren Umsätzen. Die Stärke des Google-Geschäfts liess aber die Aktie in diesem Jahr bisher um rund ein Viertel zulegen.

Der Konzern steht jedoch – genauso wie andere amerikanische Tech-Schwergewichte – unter verstärktem politischen Druck. Inzwischen nehmen auch die lange wohlwollenden US-Wettbewerbshüter Google ins Visier. In Europa verhängte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager bereits Strafen von mehr als acht Milliarden Euro gegen Google. Der Internet-Konzern steckte sie locker weg.

Page war in der Anfangszeit Chef von Google, räumte 2011 den Platz für den erfahrenen Software-Manager Eric Schmidt (64) und kehrte 2015 an die Alphabet-Spitze zurück. Ihr öffentlicher Brief macht jetzt deutlich, dass die beiden Gründer keine Ambitionen haben, irgendwann noch einmal ins Management zurückzukehren. (kes/SDA)

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