«2015 war ein sehr anspruchsvolles Jahr», sagte Lindt & Sprüngli-Chef Ernst Tanner zur Eröffnung der Bilanzmedienkonferenz. Dennoch: Das organische Wachstum betrug 7,1 Prozent. In Schweizerfranken erhöhte sich der Umsatz um 7,9 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Franken. Der operative Gewinn auf Stufe Ebit legte 2015 um 9,4 Prozent auf 520 Millionen Franken zu.
Allerdings waren es im Jahr 2014 sowohl beim Umsatz als auch beim Betriebsergebnis noch jeweils ein Zuwachs von rund 10 Prozent gewesen. Auch im ersten Semester 2015 hatte die Dynamik bei einem organischen Wachstum von 9,4 Prozent sowie bei einer Ausweitung der operativen Profitabilität auf Stufe Ebit um 17,5 Prozent gelegen. Das zweite Semester, eigentlich der Zeitraum mit der dynamischeren Geschäftsentwicklung, war im abgelaufenen Geschäftsjahr vergleichsweise ruhig gewesen.
Mehrere Ursachen
Als Ursachen für diese Entwicklungen gibt das Unternehmen die hohen Rohstoffpreise - insbesondere bei Kakaobohnen -, die Rezession in erdölexportierenden Ländern, die Verunsicherung durch Terror sowie gewisse Ängste vor Deflation und Arbeitslosigkeit an, die weltweit die Konsumentenstimmung dämpften. «Hinzu kam ein heisser Sommer, der sozusagen bis Mitte Dezember dauerte», sagte Tanner.
Die langfristigen Unternehmensziele, ein organisches Umsatzwachstum zwischen 6 und 8 Prozent sowie eine Erhöhung der Ebit-Marge zwischen 0,2 und 0,4 Prozentpunkten zu erreichen, hat Lindt & Sprüngli 2015 allerdings erfüllt. Die Umsatzsteigerung lag mit den erwähnten 7,1 Prozent in der Mitte des Zielintervalls.
Die Ebit-Marge betrug 14,2 Prozent nach 14,0 Prozent und legte damit am unteren Rand der Bandbreite zu. Für das laufende Jahr bestätigt die Gruppe diese Wachstumsziele, wobei das zweite Halbjahr 2016 laut Firmenchef Tanner wieder stärker als das erste Semester werden soll.
Weitere Zukäufe vorstellbar
Im Hinblick auf die mit einer Eigenkapitalquote von 56 Prozent starken Bilanz deutete Finanzchef, Dieter Weisskopf, auf der Medienorientierung an, dass er sich nach dem Abschluss der Integration von der US-Firma Russell Stover nun durchaus weitere Zukäufe vorstellen kann.
Die Aktionäre sollen von den Entwicklungen profitieren. Der Verwaltungsrat schlägt eine Dividende von 800 Franken pro Namensaktie und 80 Franken pro Partizipationsschein vor. Dies entspricht einer Erhöhung der Ausschüttungen um 10,3 Prozent. Die Titel notierten nach Publikation der Informationen in etwa auf Niveau des Vortages. «In Zeiten von Negativzinsen ist das eine attraktiv Anlage», so der Konzernchef.
Gleichzeitig mit der Bekanntgabe der Resultate für das Geschäftsjahr 2015 gab das Unternehmen bekannt, auf der Generalversammlung vom 21. April den Juristen Thomas Rinderknecht zur Wahl in den Verwaltungsrat vorzuschlagen. Er soll auf Franz Peter Oesch folgen, der im August 2015 unerwartet verstorben war. (SDA/grv)