EC-Züge an Auffahrt im Tessin ab 14 Uhr ausgebucht
SBB-Waggons bis auf den letzten Platz voll

Schon eine Woche vor dem Sonntag nach Auffahrt sind ab 14 Uhr alle EC-Züge vom Tessin in den Norden ausgebucht. Auf die Kritik wegen gestrandeter Passagiere hin bessern die SBB gemäss BLICK-Recherchen ihre Kunden-Informationen die nächsten Tage auf.
Publiziert: 28.05.2019 um 23:56 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 00:04 Uhr
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Wer in Bellinzona in einen ausgebuchten Zug einsteigt, erlebt Kondukteure, die alle Reisenden ohne Sitzplatz bitten, auszusteigen.
Foto: Twitter/@koebi_b
Claudia Gnehm und Noé Waldmann

Wer eine SBB-Verbindung auf Nummer sicher will, muss einen Platz reservieren. Das erklärten die SBB in den BLICK-Berichten über Passagiere, die an Grossreisetagen in Bellinzona aus dem Zug bugsiert wurden.

Doch am kommenden Sonntag nach der Auffahrt nützt ab 14 Uhr auch der gute Wille zur Reservation nichts mehr, wenn man mit einem EC auf dem schnellsten Weg in den Norden will. «Dieser Zug ist ausgebucht», zeigen Abfragen des BLICK auf der App und dem Internet-Fahrplan für alle vier EC-Züge auf der Süd-Nordachse durch den Gotthard-Basistunnel an.

Für ausgebuchte Züge gibt es weiter Tickets

Auf den meisten Zügen können Passagiere nur anhand der angezeigten Männchen auf die Belegung schliessen. Drei rote Männchen bedeuten, dass die SBB eine «sehr hohe Belegung» erwarten. Im offenen Schweizer Bahnsystem hielt das Passagiere bisher nicht davon ab, trotzdem einzusteigen und einen freien Platz zu suchen.

Angaben zu ausgebuchten Zügen gibt es nur auf internationalen Verbindungen mit Reservationspflicht oder bei Sonderevents wie Sportveranstaltungen oder Konzerte. So zeigen BLICK-Abfragen etwa am 5. Juni am Nachmittag vor dem Rammstein-Konzert in Bern ausgebuchte Züge zwischen Zürich und Bern an. Trotz Vollbelegung kann man weiterhin Tickets für solche Verbindungen laden, nicht aber Reservationen.

Um solche Vollbelegungen bei Events, Feiertagen oder internationalen Zügen anzeigen zu können, nutzen die SBB Erfahrungswerte, die Wetterprognose oder bei internationalen Zügen den Stand der Platzreservation, wie SBB-Sprecher Daniele Pallecchi sagt. Eine Echtzeitinformation über die genaue Auslastung ist noch nicht möglich. Die definitive Belegung müsste laut SBB von den Zugbegleitern gemeldet werden. Weiteres Hindernis sind offene Fragen beim Datenschutz.

Neue Belegungsanzeige für Waggons

Damit sie Passagieren ohne Sitzplatz auf Rennstrecken weniger Ärger verursachen, warten die SBB gemäss BLICK-Recherchen die nächsten Tage mit Verbesserungen im Informationssystem auf. Ersichtlich ist das auf der SBB-App wie auch dem Online-Fahrplan auf der Webseite. Neu kommuniziert der Zug mit dem Online-Fahrplan, damit die Belegungsanzeige für jeden Wagen aktuell angegeben werden kann. Diese Funktion kennt man auch von den neuen Giruno-Zügen aus dem Hause Stadler Rail. Ausserdem ist das System bei Baustelleninformationen genauer. Für jede Reise auf dem Fahrplan überprüft das System, ob eine Baustelle die Fahrt beeinträchtigt und zeigt dies an.

Eile beim Reservieren angesagt

Im Kampf gegen die Überbelegung setzen die SBB über Auffahrt und Pfingsten 60 Extrazüge ein. Dennoch: Wer am Pfingstmontag schnell und ohne Stress aus dem Süden heimreisen will, muss sich mit Reservieren beeilen.

Die SBB betont, dass es an Auffahrt und Pfingsten genügend freie Plätze in den Zügen gibt. So stelle sie an den genannten Wochenenden gegen 100'000 zusätzliche Sitzplätze in den Süden zur Verfügung. Weiter: «Wer komfortabel und stressfrei reisen möchte, dem wird eine frühzeitige Platzreservation empfohlen.»

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