Wir berichteten bereits gestern, heute ist es Tatsache. UPC Cablecom streicht den Markenzusatz Cablecom und nennt sich neu nur noch UPC. Das teilte Konzernchef Eric Tveter an einer Medienkonferenz am Dienstagmorgen mit.
Der Schritt hat einen hohen Symbolwert. 2005 übernahm der britische Konzern Liberty Global den Schweizer Kabelanbieter. Der Markenname Cablecom stand damals für einen miserablen Kundenservice.
Cablecom negativ behaftet
Tveter verschickte einen offenen Brief, in dem er den Namenswechsel begründet: «Als ich im Jahr 2009 die Leitung von Cablecom übernahm, war die Firma angeschlagen. Zahlreiche Kunden hatten sich aus guten Gründen von uns abgewendet und allein der Name Cablecom sorgte bei vielen für Kopfschütteln», heisst es darin.
Jetzt sei jedoch alles anders. Die Kundenzufriedenheit sei gestiegen. «Dass wir in Zukunft auf das Cablecom in unserem Namen verzichten können, haben wir uns mit harter Arbeit verdient», schreibt Tveter weiter.
Seit Cablecom 2011 in UPC Cablecom umbenannt wurde, ging man in der Branche davon aus, dass die Firma irgendwann nur noch UPC heissen wird. In Österreich, Holland, Polen, Rumänien, der Slowakei und Tschechien gibt es ebenfalls Breitbandanbieter unter dem Namen UPC.
Swisscom-TV setzt Cablecom unter Druck
Die Neubenennung ist dringend nötig. UPC braucht einen neuen Ruck, denn das Marktumfeld ist garstig. Zwar «wildert» UPC als Telefonanbietern schon lange im einstigen Kernbereich der Swisscom. Umgekehrt schlägt die Swisscom aber noch stärker als TV-Anbieterin zurück. Der blaue Riese aus Bern jagt UPC immer mehr Fernsehkunden ab. Ende September hatte UPC noch 1'331'500 TV-Kunden. Vor einem Jahr waren es noch 1'410'500.
Das Internet bedroht hier die einstige Domäne der TV-Kabelnetzanbieter direkt. Während man früher gezwungen war, das TV-Signal von Cablecom zu beziehen, herrscht heute Wahlfreiheit. (kaz)