Während der Coronapandemie versprach das Radfahren garantiert virenfreies Reisen. Und frische Luft und Bewegung für Home-Office-Geplagte. Doch wer vom alten «Göppel» auf ein modernes Fahrrad umsteigen wollte, musste deutlich tiefer als üblich in die Taschen greifen.
Denn die sprunghaft steigende Nachfrage übertraf das Angebot bei Weitem - der Schweiz gingen während Corona quasi die Velos aus. Gleichzeitig schossen die Lieferzeiten und vor allem die Lieferkosten in die Höhe.
Doch inzwischen ist der pandemische Nachfrageschub Vergangenheit - und damit auch die sonnigen Zeiten für die Branche. Bikes, Bremsbeläge oder Federgabeln sind nicht mehr knapp. Was die Velohändler noch in der Boomzeit bestellt hatten, ist inzwischen ausgeliefert, die Lager sind voll.
Das merkt man auch, wenn man bei Online-Händlern über die Website scrollt. Als «Mid-Season Sale» etwa - dabei ist das fahrradtaugliche Wetter gerade erst eingetroffen - werden erhebliche Rabatte angepriesen. Und das in Zeiten von Inflation und steigenden Energiekosten.
«Das liegt auch daran, dass Händler noch in der Boom-Laune bestellt haben, die Lieferungen aber teils mit erheblicher Verzögerung eingetroffen sind», sagt Martin Platter vom Verband Velosuisse.
Der Geschäftsführer des Verbands der Schweizer Velo- und E-Bike-Lieferanten erinnert aber gleichzeitig daran, dass die Preise für Fahrräder in den Jahren 2020 und 2021 stark hochgegangen waren. «Jetzt wird das Preisniveau wieder nach unten korrigiert.»
(SDA)