Die Spekulationen haben ein Ende, die Verträge sind unterzeichnet. Peter Spuhlers (60) Stadler Rail hat einen Joint-Venture-Vertrag geschlossen für ein Werk in Indonesien. Das schreibt die Botschaft des südostasiatischen Landes in einer Mitteilung, die BLICK vorliegt.
Bei dem Werk handelt es sich um ein Joint-Venture mit dem staatlichen Schienenfahrzeugbauer PT Industri Kereta. Das Unternehmen hat auch gleich eine Grossbestellung aufgegeben. 500 elektrische S-Bahn-Wagen haben die Indonesier geordert.
Kaum wurde der Deal nach dem Mittag publik, reagierte der Aktienkurs von Stadler Rail mit einem Zuwachs von fast einem Prozent. Von Schienenfahrzeughersteller um Patron Spuhler gab es zunächst keine Bestätigung. Erst kurz vor 16 Uhr folgte eine Mitteilung. Darin bestätigte das Unternehmen das Joint Venture. Zu den 500 S-Bahn-Wagen gebe es eine Option für 500 weitere Wagen. «Der neue Produktionsstandort in Indonesien festigt den Markteintritt von Stadler in Asien und schafft bestmögliche Voraussetzungen, um in der Region zu wachsen.»
Nähe zu Bali
Die neue Fertigungsstätte soll in Banyuwangi gebaut werden. Die Küstenstadt liegt im Westen der Insel Java, über 1000 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Jakarta. Die Ferieninsel Bali liegt direkt an der gegenüberliegenden Küste.
Die in Indonesien gefertigten Züge sollen nach ganz Asien exportiert werden, heisst es in der Mitteilung. Zur Anzahl Jobs, die aufgebaut werden, gibt es keine Angaben. Frühere Presseberichte sprachen von bis zu 2000 Stellen, die das neue Stadler-Werk schaffen soll. Und, dass von Java aus auch der australische Markt bearbeitet werde.
Anfang Jahr spekulierten Medien zudem, dass im Rahmen dieses damals noch nicht geschlossenen Joint Ventures Investitionen von umgerechnet 35 Millionen Franken vorgesehen seien. Auf die lange Sicht ist sogar von insgesamt 210 Millionen Franken die Rede.
Zum Volumen des Auftrags und Höhe der Investitionen äusserte sich Stadler Rail nicht. (uro)