Doris Leuthard ist die Mutter des Digitaltags
Das ist einmalig in Europa

Am Zürcher Hauptbahnhof startete die Bundespräsidentin heute die digitale Rakete Schweiz. Ein logischer Schritt.
Publiziert: 21.11.2017 um 17:37 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:19 Uhr
Sermîn Faki

Mit einer Drohne eröffnete Bundespräsidentin Doris Leuthard (54) heute Dienstagmorgen im Zürcher Hauptbahnhof den ersten Digitaltag. «Wir zünden hier die Digital-Rakete Schweiz», so Leuthard.

Sie wisse, dass die Aussicht, mit Computern, Robotern und künstlicher Intelligenz zu leben, vielen Angst mache. Doch sie eröffne eben auch viele neue Möglichkeiten. «Lassen Sie sich inspirieren», rief sie dem Publikum zu. «Nehmen Sie das Wissen mit und diskutieren Sie darüber mit Freunden und der Familie.»

Ankunft im Digitalzug

Zuvor war Leuthard mit dem Digitalzug aus Bern gekommen. Zwei Wagen eines regulären SBB-Zugs wurden von der EPFL Lausanne zu einem Zug der Zukunft umgebaut. Gemeinsam mit SBB-Chef Andreas Meyer (56), Post-Chefin Susanne Ruoff (59) und weiteren Kapitänen aus Wirtschaft und Wissenschaft stimmte sich die Kommunikationsministerin dort auf den digitalen Tag ein.

Die treibenden Kräfte hinter dem Digitaltag: Ringier-CEO Marc Walder, Bundespräsidentin Doris Leuthard und SBB-CEO Andreas Meyer (von links) im SBB-Digitalwagen.
Foto: twitter.com/marcwalder

Dass Leuthard das Patronat für den Digitaltag übernommen hat, ist kein Zufall. Denn eigentlich ist sie auch die Mutter des Events. Sie brachte Ringier-CEO und DigitalSwitzerland-Gründer Marc Walder (52) erst auf die Idee dazu.

«Vergessen Sie die Bevölkerung nicht»

«Es war bei einem Telefonat im Februar», erinnert sich Walder. Die Bundespräsidentin habe ihm gesagt, dass die Standort-Initiative DigitalSwitzerland, welche die Schweiz zu einem der wichtigsten digitalen Player machen will, gut und wichtig sei.

«Doch vergessen Sie die Bevölkerung nicht», mahnte sie. «Die Menschen auf dem Land und in den Städten, vom Kind bis zum Grossvater. Sie müssen die Digitalisierung erleben können.»

Die Bahnhöfe als Leuchttürme

Damit war die Idee für den Digitaltag geboren. «Ich dachte: ‹Coole Idee›. Und: ‹Das schaffen wir nie bis im November›», erinnert sich Walder. Es brauchte schnell ein Konzept – und Geld.

Das Konzept war rasch gefunden: Möglichst viele Menschen sollten mit Drohnen, VR-Brillen, Robotern erfahren können, was die Digitalisierung bietet.  Von SBB-Chef Meyer kam die Idee, als Drehpunkte doch die grossen frequentierten Bahnhöfe zu nehmen: Zürich, Genf, Lugano, Chur sind heute die Leuchttürme des Digitaltags.

Über 40 Unternehmen und Organisationen

Insgesamt beteiligen sich über 40 Unternehmen und Institutionen am Digitaltag. «Nirgends in Europa gibt es einen derart grossen Schulterschluss aus Wirtschaft und Wissenschaft», sagt Walder nicht ohne Stolz. Er freue sich, dass der Digitaltag Coop und Migros auf eine Bühne bringt, UBS, CS und Raiffeisen sich gemeinsam engagieren, dass gleich drei Bundesräte teilnehmen.

«Und ich bin glücklich, wenn ich durch die Welten hier im Zürcher Hauptbahnhof gehe und viele Leute sehe, die ohne Scheu und mit viel Spass die Möglichkeiten der Digitalisierung erkunden.»

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