Laurent Delahousse (51) ist eine der TV-Legenden Frankreichs. Wenn er auf dem TV-Sender France 2 um 20 Uhr jeweils die Abendnachrichten liest, hören ihm Millionen von Franzosen zu. Sein Wort hat Gewicht. Delahousse glaubt die ganze Grande Nation.
Das war wohl auch gestern Sonntag so, als Delahousse im Rahmen einer Corona-Sondersendung über die Situation in der Schweiz berichtete. «Das grösste Universitätsspital des Landes, das Universitätsspital Zürich, ist voll und fordert einen nationalen Lockdown» sagte er.
«Zweite Welle nicht im Griff»
Dann folgt ein Beitrag über die Massentests in Graubünden. «Die Schweiz ist im Frühling mit der ersten Welle noch gut zurechtgekommen», heisst es. Aber: «Die Schweiz hat die zweite Welle nicht im Griff. Es ist eines der meist betroffenen Länder der Welt. Und die Todesrate in der Schweiz ist doppelt so hoch wie bei uns in Frankreich.»
Dann schalten die Franzosen nach Graubünden zu Martin Bühler, dem Leiter Amt für Militär und Zivilschutz des Kantons, der - zum Schrecken aller Lehrer des Landes - nicht in der Schweizer Landessprache Französisch, sondern auf Englisch sagt: «Wir müssen alles tun, um einen zweiten Lockdown zu verhindern. Denn das Volk ist müde.»